Grafik: Der Standard
Die sich mächtig über dem Altausseer See auftürmende Felswand der Trisselmauer stellt die beeindruckendste und bekannteste Kulisse der vielen Gewässer im Salzkammergut dar. Sie ziert unzählige Ansichtskarten und dient vielen Fotografen als Motiv.

Doch nicht allein der Blick vom See zur Spitze des Berges ist unvergesslich: Die Sicht vom Gipfel zum See fasziniert nicht weniger, denn zu dem einmaligen Tiefblick gesellt sich eine herrliche Rundsicht zu Dachstein und Grimming und zu den Niederen Tauern, zu Loser und Sandling und zu den vielen anderen Erhebungen des Salzkammergutes sowie über die Spitzen und Kuppen des Toten Gebirges.

Schon beim Aufstieg, wenn man immer wieder einen Blick zum Altausseer See erhascht, lässt sich das "Gipfelglück" erahnen. Der etwas steile und mühsame Weg zum höchsten Punkt wird aber immer wieder durch die Sicht zum Grundlsee und zum mysteriösen Toplitzsee versüßt. Es zahlt sich daher aus, das Tempo entsprechend zu dosieren, um keinen der vielen Aussichtspunkte zu übersehen.

Auch wenn man fast bis zum Tressensattel mit dem Auto fahren kann und sich beim Anstieg einen Höhenunterschied von rund 200 m erspart, ist die Bergwanderung etwas anstrengend, wenn auch überaus abwechslungsreich. Und der Weg zieht sich. Wenn man beim Ahornkogel die stärkste Steigung hinter sich hat, liegt noch ein Stück verkarsteter Hochfläche vor einem, ehe man bis zum Gipfel vordringt. Das Kreuz steht etwas unterhalb des höchsten Punktes, damit man es vom Tal aus besser sieht.

Auf der ganzen Strecke fehlen ausgesetzte Stellen, eine Passage ist mit einem Geländer gesichert, offensichtlich mehr als Sicherheit fürs Vieh als für den Wanderer gedacht.

Die Route: Man fährt mit dem Auto von Grundlsee über Lamersberg bis zum über 900 Meter hoch gelegenen Gasthaus Trisselwand und steigt dann auf vorerst unmarkiertem, aber gutem Pfad auf. Oberhalb des Tressensattels erreicht man die aus Altaussee heraufführende rote Markierung, der man bis zum Gipfel treu bleibt. Es folgen mehrere steile Abschnitte, erst über der Baumgrenze erreicht man flacheres Terrain. Durch Latschenfelder geht's zum Gipfel. Gehzeit 2½ bis 2¾ Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, man rechne ca. 1¾ bis 2 Stunden. Vorsicht: Die nicht markierte Abzweigung zum Gasthaus Trisselwand ist leicht zu verfehlen! (Der Standard, Printausgabe 24./25.9.2005)