derStandard.at fragte Wiener Jugendliche, ob und wie sie wählen werden.

"Ich finde es gut, dass man schon ab 16 wählen gehen darf", sagt Andreas, 17, Schüler. "Wir dürfen auch mitbestimmen, was in der Politik abgeht."
Momentan weiß er aber noch nicht, ob er am 23. Oktober überhaupt wählen gehen soll: "Die Politiker haben bisher noch keine guten Vorschläge gebracht, warum ich sie wählen soll. Ich würde mir von den Politikern mehr Engagement für die Jugend wünschen."

Foto: DerStandard.at/Troxler

Das sieht auch der 20-jährige Student Georg so: "Es ist zwar gut, dass die 16-Jährigen schon wählen gehen dürfen, aber die Politiker müssten mehr tun, um die Jugendlichen zu informieren. Es gibt viele Möglichkeiten, zum Beispiel Infoabende in den Schulen. Einfach mehr auf die Jugendlichen eingehen. Es gibt sicher viele, die sich für Politik interessieren und wählen gehen wollen. Es hat meiner Meinung nach nichts mit dem Alter zu tun, ob man sich für Politik interessiert."
Er selbst werde am 23. Oktober – nicht zum ersten Mal – wählen gehen: "Rot oder Grün."

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Die 15-jährige Ninja, Schülerin, würde schon wählen gehen, wenn sie dürfte: "Entweder die Liberalen oder die Grünen. Die haben Vorstellungen davon, was sie machen wollen." Wenn sie mit ihren Freunden über Politik redet, dann "meistens über die FPÖ und ihre Wahlplakate. Die finde ich ziemlich scheiße."
Dass man in Wien ab 16 Jahren wählen gehen darf, ist ihrer Meinung nach "ein Vorteil": "Die Jugendlichen lernen, Verantwortung zu tragen und selber über Politik nachzudenken."

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Marie, 17, Schülerin, interessiert sich nicht für Politik: "Aber ich geh trotzdem wählen, weil ich das einfach mal machen will. Es ist eine Erfahrung wert."
Ob sie schon weiß, wen sie wählen wird? – "Wahrscheinlich die ÖVP, weil meine Eltern gesagt haben, ich soll sie wählen. Keine Ahnung, ob die sich für die Jugend einsetzen, aber es wird eh alles nicht gemacht, was von den Politikern immer versprochen wird."

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"Am 23. Oktober können wir den Bundespräsidenten wählen", ist sich der 16-jährige Lehrling Manuel sicher. Er will hingehen: "Weil ich den Häupl haben will! Ich finde er bringt alles in Schwung. Außerdem macht er viele Sportaktivitäten. Sport ist das Einzige, was mich interessiert, und daher kenne ich den Häupl." Seine Befürchtung: "Es gibt viele Jugendliche, die nur aus Spaß wählen und nicht mit Sinn."

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"Weil es etwas Besonderes ist, wenn man zum ersten Mal wählen gehen darf", hätte Michael, 20, auch schon vor vier Jahren seine Stimme abgegeben. "Politik interessiert mich so nebenbei – man kommt halt nicht drum herum." Mit seinen Freunden diskutiert er "eher über globalere Sachen, Weltpolitik." Die Bundesregierung habe ihn "ein bisschen zu sehr enttäuscht." Deshalb werde er am 23. Oktober "wahrscheinlich Grün" wählen.

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Markus, 17, Schüler, weiß noch nicht, wen er wählen wird. "Aber die FPÖ werde ich sicher nicht wählen, weil ihre Werbeplakate ausländerfeindlich sind. Die Grünen organisieren Veranstaltungen, die auch für die Jugend interessant sind, zum Beispiel das Friday Night Skating. Aber ich werde mich vorher noch im Fernsehen und im Internet über die Parteien informieren und Veranstaltungen besuchen. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, wähle ich ungültig."

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"Ich würde nicht wählen gehen, wenn ich 16 wäre", sagt Verena, 15, Schülerin. "Ich habe absolut keine Ahnung von Politik. Wenn ich wählen gehen wollte, müsste ich mich damit beschäftigen, aber es interessiert mich nicht."
Eine Partei, die sie wählen würde, fällt ihr dann noch ein: "Die Grünen. Die haben mir einen Prospekt über Schulen gegeben, in denen man nicht mehr durchfliegen kann."

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Salome, 19, und Eva, 18, wissen schon, wen sie als Bürgermeister wählen werden: "Den Häupl. Damit nicht der Strache Bürgermeister wird."
Beide wären auch schon als 16-Jährige wählen gegangen, wenn das möglich gewesen wäre: "Mit 16 kann man auch schon eine Meinung haben und sollte die auch kundtun dürfen." (retro)

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