"I am from Austria" statt "The Winner takes it all"

Nachdem "ABBAriginal" nicht für die FPÖ singen wollten (derStandard.at berichtete), eröffneten am Donnerstag "Austria 2+1" den blauen Wahlkampf am Viktor Adler-Markt in Wien-Favoriten.

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"Aber nein. Strache-Fan bin ich keiner",

meint einer der Musiker nach dem einstündigen Routine-Auftritt - einer Art Einführung in den Austropop. Die Buchung war so kurzfristig, dass er, im Brotberuf bei einer Versicherung arbeitend, sich noch schnell auf der Favoritener Straße einkleiden musste, weil er nicht im Anzug spielen wollte. Am Vortag haben sie noch für den burgenländischen SPÖ-Chef Hans Niessl gespielt, jetzt eben für Strache. 150 Euro für die Stunde, minus 60 für die Klamotten, macht 90 für ihn.

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Schock

"Favoriten fangt mit F an und auch die FPÖ fangt mit F an", zeigt Straches Vorredner Eduard Schock "Gemeinsamkeiten" auf, wettert gegen den ORF und verspricht eine "gigantische Aufholjagd".

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Verstärkung

Angeführt von Gudenus junior marschieren junge Freiheitliche aus den Bundesländern auf und füllen den Platz vor der Bühne.

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Dann kommt Strache

Wie die Band zur Einstimmung, bietet auch der FPÖ-Chef Cover-Versionen.

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Cover Nummer eins

Aus Haiders Entgleisung aus dem Jahr 2001, der damals gegen die "Zurufe von der Ostküste" polterte und damit Stanley Greenbergs SPÖ-Beratung meinte, macht Strache 2005: "Ich hab' immer geglaubt, der kommt von der Ostküste, dabei kommt er aus Hollywood."

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Cover Nummer zwei

"Politik für die Ärmsten der Armen, statt für die Wärmsten der Warmen", stammt ursprünglich vom jungen Gudenus. Strache übernimmt das unverändert.

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Eigenes

Und bei der "Pummerin statt Muezzin" wurde ein grüner Wahlspruch umgewidmet. Neben den Covers bietet Strache aber auch Eigenkompositionen: "Willst du den Koran, dann les ihn doch daham" und "Der Wiener Würstelstand ist unsere Kultur und das macht auch Leitkultur aus", stammen aus seinem Repertoire.

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Dagegen

Die Gegenseite singt: "Nie mehr, nie mehr FPÖ". "Linkswende", die "Sozialistische Linkspartei" und einige Punks versuchen den Verstärker-Sound von der Bühne zu übertönen.

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Ende

Strache tritt unter "I am from Austria" von der Bühne ab: "Dei' hohe Zeit ist lang vorüber, und auch die Höll' hast hinter dir", schallt es über die Favoritener Fußgeherzone, die sich nach einer Autogrammhalbstunde des FP-Chefs auch bald wieder leert.

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Blaue Blaue

"Vor lauter Begeisterung" über Straches Auftritt haben zwei FPÖ-Wahlhelfer laut APA noch am Freitagvormittag in der Wiener U6 für Aufregung gesorgt. Die mit Strache-T-Shirts und FP-Kappen ausgerüsteten Burschen verloren dabei mehrmals das Gleichgewicht und rempelten Leute an, was viele Fahrgästen mit Unmut beobachtet hätten. Strache sei einfach "ein Wahnsinn" gewesen schwärmten sie und gingen auf ein "Abschluss-Bier". Der FPÖ-Chef hatte bei seiner Rede gemeint: "Wenn du mit der U6 fährst, glaubst du, man fährt im Orient-Express." (rasch)

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