Hamburg - Nach sieben Jahren in der Bundestags-Opposition hofft die FDP auf eine Rückkehr in die Regierungsverantwortung mit der Union. Der Vorsitzende Guido Westerwelle ist überzeugt, dass mit dem Programm seiner Partei sogar "ein Wirtschaftswunder in Deutschland möglich" wäre.

Bei der Bundestagswahl 2002 hatten die Freien Demokraten die Koalitionsfrage offen gelassen und die Messlatte zu hoch gelegt. Statt wie geplant 18 erreichten sie mit einem leichten Plus nur 7,4 Prozent. Zulegen konnte die FDP bis Ende vorigen Jahres bei fast allen nachfolgenden Landtags- und Kommunalwahlen sowie bei der Europawahl.

Erfolg

Zur Erfolgsbilanz gehört die Rückkehr der FDP in die Parlamente des Saarlands und Sachsens, nicht behaupten konnte sie sich 2004 in Hamburg. Am schwachen Ergebnis der FDP Schleswig-Holstein scheiterte 2005 die Bildung einer CDU/FDP-Regierung in Kiel. In Nordrhein- Westfalen gelang die Koalition, obwohl die Freien Demokraten um 3,7 Punkte auf 6,2 Prozent abstürzten.

Parlamentarisch vertreten ist die FDP im Bundestag, in 11 der 16 Landtage und im Europaparlament - nicht jedoch in Bayern, Hamburg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Derzeit stellt die Partei Minister in fünf Landesregierungen: in Koalitionen mit der CDU in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen. In Rheinland-Pfalz regiert sie mit der SPD.

Guido

Westerwelle ist seit Mai 2001 Chef der etwa 64.000 Mitglieder zählenden Partei. Starken bundespolitischen Einfluss konnte er zuletzt 2004 bei der Wahl von Bundespräsident Horst Köhler geltend machen. Ansonsten hat die FDP auch nach eigener Einschätzung ein Defizit bei der Wahrnehmung ihrer Ziele durch die Bevölkerung. (APA/dpa)