Um Dinge zwischen Jenseits von Gut und Böse

kümmert sich der ORF Freitagabend in der Reportagereihe "Mystery" und beweist damit, dass er schon längst selber in diesem Zwischenreich angekommen ist.

Foto: ORF/Ali Schafler

In "Mystery" regiert das Unheimliche, dramaturgisch muss man sich das so vorstellen:

Eine alte, verfallene Fabrik – es könnte natürlich auch ein Schloss sein. Leichter Nebel, fahl scheint Dämmerlicht von draußen herein. Die Stimmung drinnen: blau-grau-gruselig und Christoph Feuerstein lehrt uns das Fürchten: "Kann man einen Menschen verfluchen? Leben Tote unter uns?"

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Der erste Fall führt nach Osteuropa, ins schaurige Rumänien.

Dort hatte Eleonore in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts mit Poltergeistern zu tun. Dorfbewohner bestätigen das, demnach muss es wahr sein.

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Danach werden die telepathischen Fähigkeiten einer Frau überprüft.

Wissenschafter drücken sich vor einer klaren Aussage. Wozu also genauer nachfragen?

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Weiters hat Gletschermann Ötzi angeblich inzwischen sechs Personen den Tod gebracht.

"Ich glaube an den Mythos in keiner Weise", sagt Reinhold Messner. Dem gegenüber stehen freilich Fakten: Ötzi war schließlich Schamane!

Bei "Mystery" könnte man einfach von schlechter Unterhaltung sprechen. Nur: Diese neue Sendereihe entstand in der ORF-Information. "Spekulativ bis affirmativ", urteilte die APA ungewohnt scharf. Dem ist nichts hinzuzufügen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 9.9.2005)

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