Die Moderatoren der "Dancing Stars": Mirjam Weichselbraun und Alfons Haider

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Dienstagabend präsentierte der ORF seinen Werbekunden das Umfeld für ihre Spots in der Saison 2005/06 in der Dekoration der Quotenhoffnung "Dancing Stars". Eher verhalten nahmen sie die Einladung zum Tanz im großen Sendesaal an. Das muss noch nichts Schlechtes für die Buchungen bedeuten.

Im ersten Halbjahr fehlten an die sechs Millionen Euro, das dritte Quartal läuft etwas weniger schlimm. Und im Herbst ist das ORF-Fernsehen nun gut gebucht. Das bestätigen Mediaexperten dem STANDARD.

Skeptisch bis tanzaffin

Wie beurteilen die Chefs österreichischer Mediaagenturen die vorgestellten Programmpläne des Küniglbergs? Uneinig sind sie, ob Österreich nun eine Tanznation ist. Panmedia-Chefin Elisabeth Ochsner verneint, Andreas Hofmaier (Aegis Media) indes findet das Land "durchaus tanzaffin" und rechnet mit einem "Quotenhighlight".

Ochsner ist da "skeptisch": "Ich wünsche dem ORF, dass es funktioniert, würde mich aber nicht trauen, darauf zu wetten." Paul Schauer (Mediahaus Austria) will noch "abwarten, ob das angenommen wird". Friederike Müller-Wernhart (Mindshare) sieht gute Chancen bei Frauen so ab 25. Als - im Werbejargon als "Haushaltsführende" - sind die eine begehrte Zielgruppe.

Ein "sicheres Konzept" für Erfolg sieht Ochsner im Volksmusikcontest "Wir sind die Fans"; Hofmaier erwartet Quote von "Soko Donau".

"Bombastischer Trailer für normales Programm"

Müller-Wernhart zur Präsentation: "Ein bombastischer Trailer für normales Programm." Zählt dazu weiter die "Millionenshow" mit Armin Assinger, stört das Schauer nicht. Er fragt sich, ob die "österreichischen Inhalte breit genug sind".

Preissenkung zu gering

Anders Peter Lammerhuber von der Mediacom: Ihn überzeugte vor allem das Film- und Serienangebot. Der erste "Serienmontag" in ORF 1, an diesem Tag weitest gehend frei von Eigenproduktionen bleibt, brachte eindrucksvolle Marktanteile, etwa 48 Prozent bei jungen Frauen. Die Preissenkung des ORF fällt Lammerhuber zu gering aus. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 8.9.2005)