Bild nicht mehr verfügbar.

Es war schon recht ruhig geworden um Hilmar Kabas (63), als er im Frühjahr unverhofft noch einmal in den Mittelpunkt des politischen Geschehens rückte: Als interimistischer FPÖ-Bundesparteichef schloss er mit BZÖ-Gründer Jörg Haider die einstige Lichtgestalt der Freiheitlichen aus der Partei aus. Nun, als Listenletzter für die Wiener Gemeinderatswahl, geht Kabas wohl endgültig in den Ruhestand.

Foto: APA/Schnarr

Bild nicht mehr verfügbar.

Einst galt Kabas als Mann der starken Worte. Bekannt geworden ist er unter anderem durch die Forderung nach einem Zuwanderungs-Stopp, die "Hump-Dump-Lump"-Affäre, aber auch durch einen "Sicherheitslokalaugenschein" in einem Wiener Bordell. Nach dem schweren Landtagswahlverlust 2001 verordnete er seiner Partei eine "Änderung der Tonalität".

Foto: APA /Oczeret

Bild nicht mehr verfügbar.

Im März 2004 wurde er schließlich von seinem damaligen Vize an der Spitze der Wiener Landespartei, Heinz-Christian Strache, abgelöst. Der Posten des Klubchefs im Wiener Gemeinderat blieb ihm jedoch noch. Zuletzt war er Ehrenobmann der Bundespartei.

Foto: APA/Techt

Bild nicht mehr verfügbar.

Kabas, am 6. Jänner 1942 in Wien geboren, war seit 1987 im Wiener Gemeinderat und Landtag vertreten. Zwischen 1990 und 1996 fungierte Kabas außerdem als nicht amtsführender FP-Stadtrat, nach der Gemeinderatswahl im Oktober 1996 war er Zweiter Landtagspräsident.

Seine politische Karriere begann der Jurist 1978 als Bezirksrat in der Inneren Stadt, 1983 bis 1986 gehörte er dem Nationalrat an.

Foto: Reuters/Föger

Bild nicht mehr verfügbar.

Von der Nationalratswahl 1999 bis zur Wiener Gemeinderatswahl 2001 war Kabas monatelang nicht aus den negativen Schlagzeilen herausgekommen, unter anderem wegen Anti-Ausländer-Parolen im Wahlkampf.

Foto: Reuters/Föger

Vorwürfe gegen Kabas wurden auch in der so genannten Spitzelaffäre laut, Anklage wurde gegen ihn aber nicht erhoben. Im April 2000 wurde er Opfer eines Torten-Wurfs in der Wiener Favoritenstraße.

Foto: Matthias Cremer

Bild nicht mehr verfügbar.

Für Aufregung sorgte im Jahr 2000 die Ablehnung seiner Person als Verteidigungsminister durch Bundespräsident Thomas Klestil. Beim 26. Ordentlichen Landesparteitag der Wiener FP am 7. Mai 2000 bezeichnete er das Staatsoberhaupt daraufhin als "Lump". Kabas wörtlich: "Er (Klestil, Anm.) hat sich wie ein Lump benommen und es ist eine Schande, dass wir so einen Präsidenten haben." Kabas änderte dieses Zitat danach wiederholt ab und sprach einmal von "Dump" oder "Hump", ein anderes Mal, dass all jene Lumpen seien, die Österreich im Ausland vernaderten.

Foto: APA /Jäger

Nach der Abspaltung des BZÖ zeigte Kabas nochmals Emotionen. "Da sag ich nur Pfui, die sollen sich alle miteinander schämen", schimpfte er beim Wiener FP-Landesparteitag im April 2005 über Überläufer zum Bündnis: "Aber so ist das halt. Das gehört halt zu Leuten, die kein Verhältnis zur Anständigkeit haben wollen." (red/APA)

Foto: Christian Fischer

Bild nicht mehr verfügbar.

Kabas bezeichnete sich später als Opfer einer "politischen Kampagne, die vom politischen Gegner und einzelnen Medien ausgegangen ist". Man habe versucht, einen Mitbewerber schon im Vorfeld der Wahl im Ruf zu ramponieren, "was bis zu einem bestimmten Ausmaß auch gelungen ist".

Foto: Reuters/Nagl