Eisenstadt - Im Burgenland setzt sich der Rückgang bei den Schülerzahlen auch im Jahr 2005/2006 fort: Die Zahl der Pflichtschüler sank von 19.987 im Vorjahr auf 19.332. In den Volksschulen gibt es diesmal 2.600 Taferlklassler, um 106 weniger als im Vorjahr (2.706).

Mehr Geld

Im Landesbudget steigen hingegen die Ausgaben im Bildungsbereich: So seien rund 4,2 Mio. Euro zur Finanzierung von etwa 100 Pflichtschullehrern vorgesehen, für die Fachhochschulen 5,5 Mio. Euro, für für berufsbildende mittlere Schulen und Berufsschulen etwa 13,7 Mio. Euro reserviert, erklärte LH Hans Niessl (S) am Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

In den vergangenen Jahrzehnten habe es einen "dramatischen Rückgang" bei den Schülerzahlen gegeben. Als er 1974 als Lehrer zu unterrichten begann, habe es landesweit etwa 40.000 Pflichtschüler gegeben, so Niessl. Im Vorjahr lag man erstmals unter 20.000. "Die offizielle Statistik sagt uns, dass dieser Schüler-Rückgang bei weitem noch nicht gebremst ist": In den kommenden zehn Jahren solle sie laut Prognosen auf 17.000 sinken.

Weniger für Verwaltung

Für die Pflichtschullehrer seien im heurigen Landeshaushalt 98,4 Mio. Euro vorgesehen, nur 94,2 Mio. würden vom Bund refundiert, so Niessl: Man bezahle diese Lehrer in erster Linie, um die Qualität in den Schulen entsprechend hoch und die kleinen Strukturen aufrecht zu erhalten. Es könne aber nicht sein, dass die Länder immer mehr zur Finanzierung von Bundesaufgaben herangezogen würden.

Ziel sei es, weniger Geld in der Verwaltung und mehr für den Unterricht zu investieren. Erreichen wolle man dies durch die Einführung der Bildungsdirektionen und der Bildungsregionen, in die die bisherigen Verwaltungseinheiten in den Bezirken übergehen sollen. An einem Konzept, das er im Herbst präsentieren wolle, werde derzeit im Landesschulrat gearbeitet, so Niessl.

Personal sparen

In den Bildungsdirektionen sollen die derzeit in diesen Fragen zuständigen Stellen zusammengeführt werden. Laut Niessl sind dies im Burgenland die Bezirksschulräte, der Landesschulrat, die Schulabteilung des Landes sowie Abteilungen für Berufsschulwesen, das landwirtschaftliche Fachschulwesen, die Erwachsenenbildung und für die Fachhochschulen. Eine Zusammenführung spare Personal und bringe Synergien sowie mehr Geld für den Unterricht in den Klassen, so Niessl. (APA)