Tagesbetreuung
Der Bund stellt im Schuljahr 2005/06 für den weiteren Ausbau der Tagesbetreuung acht Mio. Euro zur Verfügung. Nach 10.000 zusätzlichen Plätzen im vergangenen Schuljahr bedeutet dies neuerlich 10.000 Plätze mehr, womit im Schuljahr 2005/06 nach Angaben des Bildungsministeriums insgesamt 65.000 Plätze zur Verfügung stehen sollen.
Warten auf "erstes Schulpaket"
Noch ein Jahr, auf Herbst 2006, warten muss man auf jene neuen Regelungen für die Nachmittagsbetreuung, welche die Regierung vor dem Sommer im "ersten Schulpaket" verabschiedet hat: Ab dem Schuljahr 2006/07 muss eine Tagesbetreuungsgruppe gebildet werden, wenn sich wenigstens 15 Kinder für mindestens drei Tage in der Woche dafür angemeldet haben. Die Schulen werden darüber in den nächsten Monaten eine Bedarfserhebung durchführen. Ebenfalls auf Herbst 2006 warten muss man auch auf die generelle Einführung der Fünf-Tage-Woche von der Volksschule bis zur achten Schulstufe (4. Klasse AHS oder Hauptschule).
Sprachliche Frühförderung
Der Forderung der "Zukunftskommission" nach sprachlicher Frühförderung in Form eines verpflichtenden Vorschul- oder Kindergartenjahrs ist die Regierung nur zum Teil nachgekommen: Zur frühen Feststellung der sprachlichen Fähigkeiten wird vorerst in sechs Bundesländern die Schuleinschreibung um ein halbes Jahr vorverlegt: In Nieder- und Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Burgenland müssen sich jene Kinder, die im Herbst 2006 mit der Schule beginnen (Geburtsjahrgänge September 1999 bis September 2000), bereits im Oktober bzw. November in die Schule einschreiben. In Kärnten und Salzburg findet die Vorverlegung zunächst nur an einzelnen Pilotstandorten statt. Die Eltern werden über den Termin der Einschreibung vom Schulerhalter (Gemeinden) bzw. der Schule verständigt.
Frühe Einschreibung
Bei der Einschreibung stellt der Volksschul-Direktor u.a. die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder fest. Kann das Kind dem Unterricht voraussichtlich nicht folgen, soll der Schulleiter spezielle Fördermaßnahmen im Kindergarten im Ausmaß von 120 Stunden empfehlen. Der Bund zahlt dafür 80 Euro pro Kind.
Neugestalteter Förderunterricht
Verbesserungen verspricht man sich auch von einer Neugestaltung des Förderunterrichts ab dem Schuljahr 2005/2006: Die bereits vorgesehene eine Förderstunde pro Woche in der Volksschule und die zwei Wochenstunden in Hauptschule bzw. Gymnasium können die Schulen künftig flexibler einsetzen, um den Bedürfnissen der Schüler besser zu entsprechen. So können die Förderstunden z.B. geblockt angeboten werden, um etwa früh im Schuljahr bestehende Defizite auszugleichen.
Weitere Neuigkeiten im neuen Schuljahr:
- Im Herbst will das Ministerium die neuen Bildungsstandards für Mathematik und Deutsch für die Volksschule vorstellen. Mit diesen Standards soll künftig festgelegt werden, welche Kompetenzen die Schüler in bestimmten Klassen in den Kernbereichen eines Unterrichtsfachs erworben haben sollen. Wie es um die Mathe-Kenntnisse der 14- bis 15-jährigen Schüler bestellt ist, dürfte man im Herbst wissen, sobald der große Mathematik-Test aus dem vergangenen Schuljahr fertig ausgewertet ist. An 80 Pilotschulen wurden dabei knapp 7.000 Jugendliche der achten Schulstufe getestet, um festzustellen, ob das Testinstrumentarium für die geplanten Mathe-Bildungsstandards tauglich ist.
- Kinder, welche die Volksschule mit "Gymnasialreife" abschließen, kommen ab sofort automatisch in die erste Leistungsgruppe, wenn sie trotzdem eine Hauptschule besuchen.