"Ich habe mir ehrlich gesagt nie den Kopf darüber zerbrochen", so die Grüne über einen möglichen Einstieg in die Bundespolitik: "Ich würde das nicht ausschließen, aber ich würde auch niemals, nicht einmal im Traum, damit kokettieren." Es würde Österreich jedenfalls gut tun, wenn die Grünen einmal mitregieren könnten, zeigte sie sich überzeugt. Eine Präferenz für die SPÖ oder ÖVP als Koalitionspartner habe sie nicht, was aber nicht als Zeichen der Beliebigkeit, sondern der Skepsis zu interpretieren sei.
"Selbstzufriedenheitskoma"
Auf Wiener Ebene attestiert Vassilakou der SPÖ ein "Selbstzufriedenheitskoma". Die ÖVP wiederum - mit der sich die Grünen um den zweiten Platz in der Wählergunst streiten - sei in einem derart schlechten Zustand, "da hilft nicht nicht einmal mehr Mund-zu-Mund-Beatmung". Die Volkspartei sei "hilflos reaktionär" und agiere als "großer Verhinderer", etwa beim Jugend- und Ausländerwahlrecht, aber auch bei der Schwulen-Ehe.
Chorherr als Angebot für frustrierte ÖVP-Wähler
"Mit einem derartig reaktionärem Kurs vergrämt man immer mehr Menschen, nämlich gerade bürgerliche, liberal gesinnte Wähler, die bis jetzt noch in der ÖVP verblieben sind", so Vassilakou. Als Angebot der Grünen an diese Gruppe werde im Wahlkampf Christoph Chorherr positioniert. Als oppositionelles Aushängeschild soll dagegen David Ellensohn auftreten: "Der wird dafür sorgen, dass es nicht allzu kuschelig wird mit der SPÖ." Generell will man sich auf die Themen Armutsbekämpfung mit 800-Euro-Grundsicherung, Bildung und Umwelt - Stichwort Feinstaub - konzentrieren.
Vorsteher im Visier
Auch bei der Bezirksvertretungswahl ist die ÖVP der erklärte Widersacher. Sowohl auf der Wieden als auch in der bürgerlichen Josefstadt soll ihr der Vorsteherposten abgejagt werden. "Es gäbe auch SPÖ-Bezirke, wo wir dem Ziel immer näher kommen, das wären dann in weiterer Folge der sechste Bezirk und der neunte Bezirk", so die Grüne über die Chancen innerhalb des Gürtels, "aber dort gibt es nicht dieselbe Wahrscheinlichkeit, das muss man realistisch sehen". In Neubau, wo dies bereits 2001 gelang, wollen die Grünen auch künftig den Vorsteher stellen.
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