Luftverschmutzung und Rodungen könnten indischen Monsun stoppen
Ausbleiben der feuchten Luftmassen würde zu Missernten und Hungerkatastrophen führen
Redaktion
,
Potsdam - Zunehmende Luftverschmutzung und Waldrodungen
in Südostasien könnten zu einem Versiegen des indischen Monsuns und
damit zu Missernten und Hungerkatastrophen führen. Dies haben
Forscher des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung in einer
Studie über die Stabilität des indischen Monsuns herausgefunden, die
in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht
wurde. Allerdings können die Wissenschafter bisher nicht
prognostizieren, wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist.
Dramatischer Rückgang der Niederschläge
In ihrer aktuellen Studie entdeckten die Klimaforscher anhand
eines einfachen Modells einen Mechanismus, der zu einem Ausbleiben
des indischen Sommermonsuns führen könnte: Die zunehmende
Luftverschmutzung über dem Staat verursache wegen der Reflexion der
Sonnenstrahlen ebenso eine sinkende Temperatur über der Landmasse wie
Waldrodungen, die zu einer helleren Landoberfläche führten. Dadurch
werde die Zufuhr feuchter Luftmassen vom Indischen Ozean gestoppt,
die den Monsunregen speisen, hieß es. Die Niederschläge nähmen
dramatisch ab.
Wie wahrscheinlich das Ausbleiben des Sommermonsuns tatsächlich
ist, kann aus der Studie aber nicht geschlossen werden. Die Forscher
wiesen darauf hin, dass dazu realistische Prognosen über die
Entwicklung der Luftverschmutzung sowie die veränderte Landnutzung in
Südasien notwendig sind. Auch die steigende Konzentration der
Treibhausgase in der Atmosphäre müsste den Angaben zufolge beachtet
werden, weil sie sich eher verstärkend auf den Sommermonsun
auswirken. Welcher der beiden Effekte künftig dominieren wird, ist
derzeit offen. (APA/AP)
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