Nach Informationen der Zeitung arbeitet das Militärinstitut, das die Waffen entwickelt hat, bereits an einer neuen Version mit einer Reichweite von 2000 Kilometern. Das Verteidigungsministerium wollte sich zu den Informationen zunächst nicht äußern. Nach übereinstimmenden Berichten hatte Taiwan in diesem Jahr erstmals erfolgreich einen Marschflugkörper getestet. Nach Pentagon-Angaben hat Peking inzwischen bis zu 750 mobile Kurzstreckenraketen an der Straße von Formosa stationiert und rüstet jährlich weiter auf.
Der Volkskongress in Peking hatte im März ein "Antisezessionsgesetz" verabschiedet, das den Einsatz militärischer Gewalt gegen die Insel für den Fall einer Unabhängigkeitserklärung ermöglicht. Die Modernisierung der chinesischen Streitkräfte hat in ganz Asien zu einem Rüstungswettlauf geführt. Vor allem die südostasiatischen Länder fühlen sich bedroht. Der Streit um die Abgrenzung der Territorialgewässer und die Nutzungsrechte der maritimen Bodenschätze hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschärft. Das Konfliktpotenzial ist angesichts der wirtschaftlichen Aspekte beträchtlich. Peking, das sich nicht an UNO-Beschlüsse zum Raketen-Exportverbot und zur Nichtweiterverbreitung von Atomtechnologie hält, könnte sich nach Einschätzung westlicher Experten in der Lage sehen, ein umfassendes Aufrüstungsprogramm einzuleiten.