Sommer, Partyzeit: Jugendliche konsumieren oft erhebliche Mengen Alkohol. Die SPÖ fordert ein schärferes Jugendschutzgesetz
Redaktion
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Wien - Beim Alkoholkonsum von 15-Jährigen belegt Österreich laut
SPÖ-Jugendsprecherin Elisabeth Grossmann den 8. Platz unter den EU-25; ein Drittel aller 15-Jährigen trinkt regelmäßig. Jugendliche haben keine Schwierigkeiten, zu Bier,
Wein und Hochprozentigem zu kommen: Bei einer Untersuchung der
Salzburger SPÖ, die Testkäufe durchführen ließ, wurde in sieben von
zehn Fällen Alkohol an Teenager verkauft. Eine steirische Studie habe
gezeigt, dass Wirte oder Veranstalter bei Verstößen gegen die
Jugendschutzbestimmungen weitgehend ungeschoren davon kommen,
kritisierte Grossmann.
Apell an Gastronomie
Notwendig sei ein Appell an Wirte und Organisatoren, bei Events,
die sich vor allem an Jugendliche richten, auf den Alkoholausschank
ganz zu verzichten. Notwendig sei auch eine Kampfansage an
Veranstaltungen, die mit Preisen wie ein Euro oder 50 Cent für
Hochprozentiges werben. Nutzt das nichts, sind für Grossmann
schärfere gesetzliche Bestimmungen vorstellbar. Als Beispiel nannte
sie die so genannten Alko-Pops - "häufig eine Einstiegsdroge" - deren
Ausschank an Minderjährige gänzlich verboten werden könnte.
Regierungs-Werbung
Grossmann verlangte auch stärkere Präventionsarbeit und
Imagekampagnen gegen den Alkoholkonsum von Jugendlichen. Es gebe dazu
"hervorragende Modelle", allerdings fehle das Geld. Wenigstens ein
Teil der Mittel für Regierungs-Werbung sollte für ein umfangreiches
Maßnahmenpaket verwendet werden.
Eigenständigkeit für Jugendliche
Ein weiteres Anliegen ist der SPÖ-Jugendsprecherin ein
einheitliches Jugendschutzgesetz. Es sei Burschen und Mädchen nicht
zuzumuten, dass sie die verschiedenen Bestimmungen der einzelnen
Bundesländer kennen. Außerdem sei es nicht gerecht, dass etwa
Teenager in Niederösterreich oder im Burgenland mehr "dürfen" als die
Gleichaltrigen in der Steiermark. Ziel müsse eine bundeseinheitliches
Regelung mit dem höchst notwendigen Schutzniveau und mit
größtmöglicher Eigenständigkeit für die Jugendlichen sein. Grossmann
kann sich etwa liberalere Bestimmungen bei den Ausgehzeiten und
gleichzeitig strengere Regelungen für den Alkoholausschank
vorstellen. (APA)
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