Zelltod
Mit zunehmendem Alter werden im Körper des Menschen mehr Sauerstoffradikale gebildet. An so genannten Endothelzellen der Blutgefäße habe man experimentell zeigen können, dass beim Älterwerden der Zellen in Kultur innerhalb von 180 Tagen bis zu 30 Prozent in den Zelltod (Apoptose) gehen, erklärte Jansen-Dürr.
Unter Einwirkung eines bestimmten Sauerstoffradikals zeigten die Zellen in einer weiteren Untersuchung schon nach drei Tagen vorzeitige Alterung. Dies legt die Vermutung nahe, dass oxidativer Stress tatsächlich die treibende Kraft für die Zellalterung ist, sagte Jansen-Dürr, Leiter der Abteilung für Molekular- und Zellbiologie des Instituts.
"Zelltrümmer"
Das Altern bzw. Sterben der Zelle dürfte dabei der Grund "für die meisten, wenn nicht alle altersabhängigen degenerativen Krankheiten sein", erklärte der Forscher. Im Fall der Blutgefäße beispielsweise werde das Immunsystem auf den Plan gerufen, um die entstandenen "Zelltrümmer" wegzuräumen. Dabei komme es zu entzündlichen Prozessen, die ihrerseits den Nährboden für Atherosklerose - der gefährlichen Verengung von Gefäßen durch Ablagerungen an deren Wänden - bilden.
2006 werde das Institut für Biomedizinische Alternsforschung in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Medizin Tirol (KMT) voraussichtlich beginnen, nach Pflanzensubstanzen zu suchen, die "selektive antioxidative Wirkung" haben. Die Idee dabei sei, dass man beim Einsatz von pflanzlichen Mitteln im Gegensatz zu dem von chemischen Substanzen nur den überschüssigen und fehlgeleiteten Radikalen zu Leibe rücken könnte. Als Signalmoleküle gebrauchte "gute Radikale" sollten von den "intelligenten Antioxidantien" unbeeinflusst bleiben, sagte Jansen- Dürr.
Die Suche nach Substanzen