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Jukic mit der bronzenen Belohnung.

Foto: APA/EPA/Kraemer
Montreal - Mirna Jukic hat auf den 200 Metern zur ersten WM-Medaille einer Österreicherin auf der Langbahn alles aus sich heraus geholt und schlug hinter der ebenfalls Weltrekord schwimmenden Australerin Leisel Jones (2:21,72) und der Deutschen Anne Poleska (2:25,84) an. "Ich bin kaputt, aber erleichtert, dass ich die Medaille, die ich so gewünscht habe, erreicht habe", freute sich die 19-Jährige. "Da macht es auch nicht so viel, dass die Zeit nicht so toll ist."

Auf der letzten Länge hatte die Wienerin noch hart um Edelmetall kämpfen müssen. Die US-Amerikanerin Tara Kirk lag ihr im Nacken, fiel im Finish aber noch auf Rang sechs zurück. In Jukic erwachte in dieser Phase das Kämpferherz: "Da hab' ich mir nur gedacht: 'Beiß', beiß, beiß', lass' dich nicht überholen.' Und zum Glück hat sich dann mein größter Traum erfüllt."

Die Europameisterin sah sich am Ende eines sehr, sehr langen Wegs, den sie vor vier Jahren mit 15 Jahren eingeschlagen hatte. "Damals war ich in Fukuoka zwei Mal im WM-Finale, Siebente und Achte. 2003 in Barcelona war ich Siebente und Fünfte, da hat man schon eine Medaille von mir erwartet. Jetzt hab' ich die erhoffte Medaille endlich. Aber ich glaub', dass ich schon immer gut vorbereitet war."

Nach knapp 40-monatiger Pause erkletterte Jukic nun also wieder ein WM-Podest, der Durchhänger in ihrer Karriere auf dem Weg zur Weltspitze scheint überwunden. Ab nun wird sich die 19-Jährige wieder nach oben orientieren, aber behutsamer als sie es früher gemacht hat.

Schlüssel-Erlebnis Barcelona

Die vergangenen Weltmeisterschaften in Barcelona waren für Jukic ein Schlüssel-Erlebenis. Angereist mit Seriensiegen im Gepäck musste sich die Wienerin mit Rang fünf über 200 m Brust bescheiden. Es flossen Tränen. "Damals hab' ich eine Lektion gelernt, weil ich mich viel zu viel fertig gemacht hab'", erinnert sich Jukic.

Diesmal wurden Erholungsphasen in die WM-Vorbereitung eingebaut, nach der Heim-EM im Dezember gab's Urlaub. In den vergangenen Monaten war Jukic mit ihren Prognosen sehr zurückhaltend, nun ist träumen aber wieder erlaubt. "Das Schönste wäre, Olympiasiegerin mit Weltrekord zu werden. Das will doch jeder Schwimmer." Im Herbst wird beginnt Jukic einen neuen Lebensabschnitt, der Schule folgt ihr Betriebswirtschaftslehre-Studium an der Wiener Wirtschaftsuniversität. (APA/red)

Medaillen für ÖsterreicherInnen bei Langbahn-Weltmeisterschaften:

  • Maxim Podoprigora - 26.07.2001/Fukuoka - Silber/200 m Brust
  • Markus Rogan - 27.07.2001/Fukuoka - Silber/200 m Rücken
  • Markus Rogan - 29.07.2005/Montreal - Silber/200 m Rücken
  • Mirna Jukic - 29.07.2005/Montreal - Bronze/200 m Brust