Linz - Ein Arbeiter ist Freitagvormittag in der Gießerei der voestalpine in Linz schwer verletzt worden. Der 48-Jährige war von einem glühenden Eisenträger im Bereich der Oberschenkel getroffen worden. Der Mann wurde eingeklemmt und erlitt schwere Verbrennungen und Brüche an den Beinen. Das gab das Unfallkrankenhaus (UKH) Linz in einer Presseaussendung bekannt.

Nach der Akutversorgung kämpften die Mediziner am späten Nachmittag nach wie vor um den Patienten. Die geschwächte Infektabwehr, großflächige Wunden und körpereigene Keime wie Bakterien könnten weiterhin das Leben des Unfallopfers gefährden, erklärte der Leiter der Intensivmedizin Nadjdat Ghazwinian. Die spezielle Problematik nach einer lebensbedrohlichen Verletzung bestehe darin, dass mit Beginn der Verletzung verschiedenste Prozesse auf zellulärer Ebene im Körper in Gang gesetzt würden.

Diese Prozesse, die eigentlich zur Abwehr von schädigenden Einflüssen notwendig sind, würden sich schließlich gegen den Körper des Patienten richten. "Dadurch können letztlich sämtliche Organsysteme versagen", so Ghazwinian. Patienten mit einem Multiorganversagen hätten eine drastisch reduzierte Überlebenschance, weil bei ihnen die Funktionen von Organsystemen nur teilweise durch Maschinen ersetzt werden könnten.

Auf Grund der hochspezialisierten engmaschigen Überwachung könne der Anästhesist frühzeitig auf etwaige Störungen der lebenswichtigen Funktionen reagieren, therapeutisch eingreifen und damit ein Überleben des Patienten sichern, erklärte der medizinische Leiter des UKH Albert Kröpfl: "Wir sind zuversichtlich, dass der Patient den schweren Unfall nicht nur überleben kann, sondern dass wir auch etwaige Folgeschäden weitgehend minimieren können." (APA)