Salzburg - Nach dem Doppelmordversuch eines Salzburgers an seinem 31-jährigen Grazer Bergkameraden und einem 71-jährigen Oberösterreicher auf der Intensivstation im Salzburger Unfallkrankenhaus (UKH) am 10. Juli erhärtet sich der Verdacht, dass eine Frau im Mittelpunkt des Beziehungskonfliktes stand.

Mutmaßungen der beamte gehen dahin, dass die Liebe zur Freundin des 31-jährigen Grazers unerfüllt blieb und der Salzburger seinen Nebenbuhler deshalb beseitigen wollte. Die Einvernahme der Frau soll die Beziehung zwischen ihr und den Bergkameraden klären.

Eine sexuelle Beziehung zu ihr habe der Verdächitge bisher gegenüber der U-Richterin bestritten, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Thomas Wegleiter.

Kamerad ging zu langsam

Der Salzburger gab an, er habe den Grazer bei der Wanderung am 3. Juli auf den Salzburger Untersberg beim Rucksack gepackt und ihn geschüttelt, weil er so langsam gegangen sei. "Dann sei er ausgerutscht und in die Tiefe gefallen", schilderte der Angestellte aus Kuchl. Die Frau, die an der Spitze der Dreiergruppe gegangen war, habe den Vorfall erst bemerkt, als ihr Freund abgestürzt ist, so der Staatsanwalt.

Keiner Erinnerung an Unfall

An die Messerattacke in der Intensivstation kann sich der mutmaßliche Täter weiterhin nicht erinnern. Als Grund nannte er Unterzuckerung. Erst nach Verlassen des Krankenhauses sei die Erinnerungsfähigkeit zurück gekommen, gab der Verdächtige an. Das Stanley-Messer habe er in einen Salzach-Zulauf nahe des Krankenhauses geworfen. Dannach sei er zur Salzach gegangen und habe Traubenzucker geschluckt, erläuterte Wegleiter die Angaben des 45-Jährigen.

Ein Gutachten wird jetzt eingeholt, das Aufschluss über die Zuckerkrankheit des Kuchlers bringen soll. Beide Opfer sind bereits ansprechbar. Der Grazer liegt nicht mehr auf der Intensivstation, ist aber für die Erstellung eines Protokolls noch nicht vernehmungsfähig.(APA)