Arbeitswelten
Von Frauen geführte Unternehmen überwiegend Mini-Betriebe
"Keine Wachstumspläne": Frauen in Bereichen Handel, Handwerk oder Tourismuswirtschaft tätig, wenig im Export
Wien - Die Mehrzahl der von Frauen gegründeten Firmen in
Österreich sind Mini-Unternehmen. Rund 81 Prozent der Frauenbetriebe
setzen pro Jahr weniger als 500.000 Euro um. Zwei Drittel haben
maximal eine/n Mitarbeiter/in und nur fünf Prozent sind im Export tätig.
Dies betonte Eva Heckl von der KMU Forschung Austria bei einer
Podiumsdiskussion im Rahmen der APA-E-Business-Community am
Donnerstag Abend in Wien.
Keine Wachstumspläne
Frauenbetriebe sind vor allem in den Bereichen Handel, Gewerbe und
Handwerk sowie in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft tätig, geht
aus der von Heckl geleiteten aktuellen Studie "Unternehmerinnen in
Österreich" hervor. Fast die Hälfte der weiblichen Firmengründungen
erfolgt ohne Mitarbeiter/innen. Laut Heckl bleibt das auch so, weil zwei
Drittel der Unternehmerinnen keine Wachstumspläne haben.
Kinder und Arbeit
Als Gründe für die Selbstständigkeit werden vor allem
Unabhängigkeit, flexible Zeiteinteilung sowie bessere Vereinbarkeit
von Beruf und Familie genannt. Die Frage Karriere oder Kind dürfte
wenig Bedeutung haben. Die in der Studie befragten Unternehmerinnen
liegen bei der Geburtenrate mit durchschnittlich 1,4 Kinder etwa
gleichauf mit anderen Frauen.
Am Selbstvertrauen arbeiten
Dass Frauen auch außerhalb der Selbstständigkeit mit Hürden zu
kämpfen haben, betonte Sabine Fleischmann von Microsoft Österreich.
Viel Geld verdienen zu wollen, gelte bei vielen Frauen noch als
Tabu-Thema. Es fehle an Selbstvertrauen, was sich auch bei Bewerbung
oder Gehaltsvorstellungen zeige. "Ein Mann kann fast nicht so unfähig
sein, dass er sich nicht trotzdem bewirbt, Frauen müssen sich mehr
zutrauen," so Christine Donner von Hewlett-Packard. (APA)