Auf die Spur war die Exekutive den vier Männern und einer Frau schon am 28. Mai gekommen. Damals verhaftete eine Gendarmeriestreife im Tiroler Schwaz drei Männer, die in einem Autohaus ein Fahrzeug stehlen und mit ebenso gestohlenen Nummerntafeln versehen wollten.
Bankomaten mit Gas befüllt
Ein Vorgehen, das zum Modus operandi der Bankomat- sprenger passte. Zuerst wurde das Fluchtfahrzeug gestohlen, dann die Gasflaschen und schließlich in Bankfoyers die Automaten mit dem Gas befüllt, abgedichtet und gesprengt. Eine Verbindung zu den Delikten konnte den vorbestraften Italienern anfangs aber nicht nachgewiesen werden. Erst eine genauere Auswertung der in den Bankfoyers und Fluchtfahrzeugen hinterlassenen Spuren ergab Treffer.
Die Ermittler wussten allerdings aufgrund der DNA-Spuren und der Bilder aus den Überwachungskameras, dass zumindest eine Frau an den Überfällen beteiligt war. Die als gefährlich eingeschätzt wurde, trug sie doch bei zumindest einem Einbruch ein Kalaschnikow-Sturmgewehr.
Konflikte innerhalb der Bande
Mit einem "gelungenen Beispiel nationaler und internationaler Polizeikooperation", wie BK-Chef Herwig Haidinger betont, gelang es die Verdächtige auszuforschen. Sie war die Frau eines der in Tirol verhafteten Männer. Freitagmorgen wurde sie von der italienischen Polizei in einem Haus bei Udine festgenommen. Gemeinsam mit ihrem Mann gilt sie als Anführerin der Bande– die sich in der Vergangenheit nicht immer einig war: Zwei der Verdächtigen wurden schon einmal wegen Mordversuchs an einem nunmehrigen Mitglied der Gruppe verurteilt.