Bild nicht mehr verfügbar.

Jukic-Konkurrentin Leisel Jones taucht ein.

Foto: APA/EPA/Kraemer
Montreal - Die Europameister Markus Rogan und Mirna Jukic haben am Freitag (Ortszeit) bei der Schwimm-WM in Montreal wieder einmal die Chance auf ein Medaillen-Double. Rogan geht über 200 m Rücken auch auf den Europarekord los, im Semifinale hat er sich mit dem österreichischen Rekord von 1:57,16 Minuten schon bis auf 49/100 Sekunden heran gekämpft. Jukic hat über 200 m Brust die Chance auf die erste WM-Medaille einer OSV-Schwimmerin.

Das Semifinale Rogans war ein Vorgeschmack darauf, wie er seinen Finallauf anlegen wird. "Ich werde taktisch wieder versuchen, mit Aaron mitzugehen." Aaron Peirsol war in 1:56,60 Minuten der Semifinal-Schnellste, Rogan kam gleich dahinter. Der US-Amerikaner hatte auf den ersten 100 Metern klare Vorteile, auf der dritten Länge nahm ihm das OSV-Ass aber 78/100 Sekunden ab, ehe das Duell auf der letzten Länge in etwa remis ausging.

"Er kann schneller und ich kann schneller"

Trainer Robert Michlmayr sieht dem Showdown zuversichtlich entgegen: "Ich denke, Markus kann sich vor allem noch auf den ersten 100 Metern steigern." Allerdings wird auch Peirsol noch einiges zuzulegen haben. "Er kann schneller und ich kann schneller", sagte Rogan unmittelbar nach dem Finaleinzug. "Ich werde Aaron schon herausfordern, aber er ist doch noch zwei Sekunden von seiner Bestzeit entfernt", schränkte der 23-Jährige ein.

Um die vier Jahre lang andauernde Siegesserie des Olympiasiegers und Titelverteidigers vielleicht doch zu stoppen, wird Rogan voll auf Angriff gehen. "Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit absolut gegeben, dass ich nur Vierter werde. Aber ich werde das Risiko eingehen und setze eine vielleicht sichere Medaille aufs Spiel." Denn es wird auch auf den Rumänen Razvan Florea und besonders auf den US-Amerikaner Ryan Lochte zu achten sein.

Rogan verbesserte in der Vorschlussrunde seine am 19. August des Vorjahres im Olympia-Finale aufgestellte nationale Bestleistung um 19/100, womit er die Hoffnungen seiner Fans nährte, den mehr als 13 Jahre alten Kontinental-Rekord des Spaniers Martin Lopez-Zubero auszulöschen. Der Wiener zeigte sich zuversichtlich: "Je mehr Leute auf der Tribüne sein werden, desto schneller werde ich sein. Im Finale kommt ja meistens noch ein Extra-Kick."

Vier Damen um die Spitzenplätze

Jukic blieb als Dritte in 2:26,85 Minuten zwar 1,67 Sekunden über ihrem gut zwei Jahre alten österreichischen Rekord, machte aber ebenfalls gute Figur. Die Australierin Leisel Jones (2:25,30) geht als große Favoritin ins Finale, die deutsche Olympia-Dritte Anne Poleska (2:26,22) und die US-Amerikanerin Tara Kirk (2:27,31) haben ihren Medaillen-Anspruch auch angemeldet. "Zwischen uns Vier wird es sich entscheiden", glaubt auch Jukic.

Die 19-Jährige war mit ihrem Semifinallauf sehr zufrieden. "Das war eine recht tolle Zeit", sagte sie zu ihrer Saison-Bestmarke. "Papa hat gesagt, ich bin im Vorlauf zu langsam angegangen, also habe ich's jetzt schneller probiert. Wie immer das Finale auch ausgeht, ich werde zufrieden sein, wenn ich mein Bestes gegeben habe." Trainer-Vater Zeljko Jukic zu seinen Erwartungen: "Ich denke, Mirna kann unter 2:26 schwimmen."

OSV-Präsident Paul Schauer zeigte sich mit dem bisherigen WM-Abschneiden hochzufrieden. "Drei Endlauf-Teilnahmen sind ein tolles Ergebnis. Eine Medaille wäre natürlich schön, zwei einfach ein Traum", sagte der 58-Jährige. Der Rücken-Endlauf mit Rogan ist für die Nacht auf Samstag (MESZ) für 0:12 Uhr angesetzt, das Brust-Finale mit Jukic für 0:55 Uhr (jeweils live ORF1).(APA)

Semifinal-Läufe:

200 m Brust: 1. Leisel Jones (AUS) 2:25,30 Minuten - 2. Anne Poleska (GER) 2:26,22 - 3. Mirna Jukic (AUT) 2:26,85 - 4. Tara Kirk (USA) 2:27,31 - 5. Megumi Taneda (JPN) 2:27,70 - 6. Katarzyna Dulian (POL) 2:27,96 - 7. Suzaan van Biljon (RSA) 2:28,09 - 8. Kristen Caverly (USA) 2:28,82

200 m Rücken: 1. Aaron Peirsol (USA-TV) 1:56,60 - 2. Markus Rogan (AUT) 1:57,16 (österreichischer Rekord) - 3. Razvan Florea (ROM) 1:58,03 - 4. Ryan Lochte (USA) 1:58,17 - 5. Arkadij Wjatschanin (RUS) 1:58,60 - 6. Tomomi Morita (JPN) 1:58,70 - 7. Gordan Kozulj (CRO) 1:58,74 - 8. Takashi Nakano (JPN) 1:58,91