Kraftwerk
Minimum-Maximum
(EMI)

Grafik: EMI

Frankfurt/Main - Nach der Tour ist vor der Tour. Das gilt auch für die Musikarbeiter um Ralf Hütter und Florian Schneider, besser bekannt als Kraftwerk. Was die Pioniere der elektronischen Musik und Verfechter einer reinen Klanglehre dazu bewogen hat, mit "Minimum - Maximum" ein "Live"-Album aufzunehmen, begründet Ralf Hütter, zwischenzeitlich schon wieder auf Welttournee, so: "Es gibt unzählige Bootlegs in schlechter Qualität aus über 35 Jahren Kraftwerk." Denen habe man endlich ein hochwertiges Klingklang-Produkt entgegensetzen müssen.

Konzept und Manuskripte

Hütter findet die Idee eines vollelektronischen Live-Albums - anders als viele überraschte Kritiker - auch keineswegs ungewöhnlich oder abwegig: "Ralf-Hütter- und Florian-Schneider-Produktionen aus dem Kling Klang Studio sind Konzept und Manuskripte für elektronische Live-Musik." Den kristallinen Klang, der seit "Radioaktivität" zu ihrem Markenzeichen wurde, reproduzieren sie perfekt. Hütter betont, dass der Qualitätsanspruch bei der Auswahl der Aufnahmen an erster Stelle stand: "Auf der Welttournee 2004 haben wir alle Konzerte digital mitgeschnitten und nach Intensität und Kling-Klang Qualität ausgewählt."

Mit Genugtuung stellt der Maschinenmusikant fest, dass sich der Kreis mal wieder schließt. Und das neuerlich trendige Aufwallen härterer Electro-Sounds in der Popszene interpretiert er nicht ohne Ironie als "positives Feedback auf unsere elektronische Volksmusik". (APA/AP)