Wien - Noch keine Entscheidung ist im RHI-Konzern gefallen, in welcher Form die geplante Trennung von der Dämmstoff-Sparte Heraklith erfolgen soll. Am Prüfstand stehen sowohl ein Börsegang als auch der Verkauf an einen Investor oder eine Mischung aus beidem. "Eine Weichenstellung für Heraklith wird es sicher noch in diesem Jahr geben", kündigte RHI-Chef Helmut Draxler am Donnerstag vor Journalisten an: "Im September soll das durchgedacht werden." Da stehen Beratungen mit dem Aufsichtsrat an.

Fix ist, dass sich RHI von Heraklith trennen wird. Dafür gibt es auch bereits einen Aufsichtsratsbeschluss. Künftig will sich der börsenotierte RHI-Konzern nur noch auf sein Kerngeschäft Feuerfest konzentrieren.

"Ein IPO ist nicht uninteressant", sagte Draxler. Wegen des starken Osteuropa-Geschäfts habe ein Börsegang Fantasie.

Mehrere Interessenten

Gleichzeitig erwähnte der RHI-Vorstandsvorsitzende aber, dass bereits mehr als 20 Interessenten bei RHI angeklopft hätten, sowohl große Spieler aus der Baustoffindustrie als auch Private Equity-Fonds. Bei einem Verkauf an einen Investor wäre erwünschenswert, dass dieser die Expansion der Heraklith-Gruppe in Russland mitträgt.

Verkaufspläne für Herkalith wurden schon im Jahr 2001 gewälzt, Anfang 2002 aber wieder auf Eis gelegt worden, weil damals von den Interessenten aus Sicht von RHI zu wenig Geld geboten wurde. Beim jetzigen Versuch, die Dämmstoff-Gruppe an den Mann zu bringen, verspricht sich Draxler mehr als 200 Mio. Euro Verkaufserlös, wie er heute andeutete. Mit diesem Geld soll die Stellung von RHI als Weltmarktführer im Feuerfest-Geschäft weiter ausgebaut werden.

Die Heraklith-Gruppe beschäftigt mehr als 2.200 Mitarbeiter in sieben Ländern. 2004 steigerte das in Kärnten ansässige Unternehmen den Umsatz um rund 9 Prozent auf 181,5 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) lag bei 10,1 (nach 7,1) Mio. Euro. In Slowenien hat Heraklith heuer die zwei Dämmstoff-Produzenten EuroVek und Termo erworben. (APA)