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Beste Aussichten auf Schumi-Nachfolge: Fernando Alonso.

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Budapest - Der überlegene WM-Leader Fernando Alonso fiebert einem ganz besonderen Formel-1-Wochenende entgegen: der Renault-Spanier zählt den Hungaroring bei Budapest zu seinen absoluten Lieblingsstrecken und hat dort 2003 den ersten Grand-Prix-Triumph seiner F1-Karriere gefeiert. Zudem feiert Alonso am Freitag, dem Tag der ersten beiden Freien Trainings, seinen 24. Geburtstag.

Vor genau zwei Jahren avancierte der Asturier als damals 22-Jähriger in Budapest zum jüngsten GP-Sieger der WM-Geschichte. Weltmeister Michael Schumacher war in seinem Ferrari vom Jungspund sogar überrundet worden.

Bereits damals hatte der Spanier, in seiner Heimat mittlerweile ein Volksheld, gemeint: "Jetzt möchte ich auch der jüngste Weltmeister der Geschichte werden." Bei 36 Punkten Vorsprung auf Verfolger Kimi Räikkönen (McLaren) und sieben Rennen auf dem Restprogramm steht auch dieser Traum unmittelbar vor der Realisierung.

Die bisherige Bestmarke in dieser Hinsicht datiert nach wie vor aus dem Jahr 1972, damals hatte sich der Lotus-Brasilianer Emerson Fittipaldi im Alter von 25 Jahren, acht Monaten und 29 Tagen zum Champion gekrönt.

Saisonsieg Nummer sieben auf dem heiß geliebten Ring könnte die Konkurrenz endgültig brechen, auch wenn Teamboss Flavio Briatore warnt. "Wir wollen nicht, dass es uns wie Milan geht", so der Italiener, der auf das sportliche Drama seiner Landsleute im Fußball-Champions-League-Finale 2005 gegen Liverpool verweist.

"Ungarn war schon immer eines meiner Lieblingsrennen", freut sich Alonso, der seine Wochenend-Ziele auf dem zweitlangsamsten Kurs des WM-Kalenders nach Monaco so formuliert: "McLaren ist derzeit am schnellsten. Aber mit unserem Auto sollte es uns gelingen, aufs Podium zu fahren. Und vielleicht können wir ja auch McLaren besiegen."

Vor dem 13. von 19 Rennen würden dem glühenden Real-Madrid-Anhänger selbst im äußerst unwahrscheinlichen Fall von sieben Räikkönen-Siegen jeweils vierte Ränge reichen, um sich zum jüngsten Champion zu krönen. Auf Überheblichkeit des Wahl-Engländers (Wohnort Oxford, nahe dem Renault-"Workshop" in Enstone) dürfte die Konkurrenz aber vergeblich hoffen: "Wir können uns noch nicht entspannt zurücklehnen. Dafür sind es noch zu viele Grand Prix."

Auch wenn er weiß, dass er den einen oder anderen "Joker" hat. "Wir sind in einer sehr guten Position, denn selbst wenn es einmal nicht so gut läuft, werde ich an der Spitze bleiben." Der Kampf um den Konstrukteurstitel scheint auf jeden Fall derzeit weitaus offener als der um die Fahrerkrone zu sein, denn McLaren mit Räikkönen und dem ebenfalls "heißen" Juan Pablo Montoya lauert nur 22 Punkte hinter Renault auf Platz zwei. (APA)