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Die NASA veröffentlichte am Donnerstag Bilder von den Schäden am Außentank.

Foto: Reuters/NASA
Houston/Washington - Nur einen Tag nach der Rückkehr zur bemannten Raumfahrt hat die US-Weltraumbehörde NASA einen schweren Rückschlag einstecken müssen. Alle Space-Shuttles müssen bis auf weiteres am Boden bleiben, nachdem sich beim Start der Raumfähre "Discovery" am Dienstag ein großes Stück Isolationsschaum vom Außentank gelöst hatte. "Das Problem muss vor dem nächsten Start behoben werden", sagte Programmdirektor Bill Parsons am Mittwoch in Houston (Texas).

Enttäuschung

Parsons sprach von einem Rückschlag und einer persönlichen Enttäuschung nach der Freude über den Start der "Discovery". Er wollte sich nicht festlegen, ob in diesem Jahr überhaupt noch ein weiteres Shuttle vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida starten wird. Nach bisherigen Plänen sollte die Raumfähre "Atlantis" am 9. September zur ISS fliegen.

Anders als bei der "Columbia"-Katastrophe hat das abgefallene Stück Schaumstoff vom Außentank der "Discovery" keine Hitzekacheln der Raumfähre getroffen und beschädigt. Der Schaumstoff soll nach NASA-Angaben unter anderem einen Kabelschacht am 50 Meter hohen Außentank vor Windturbulenzen schützen. Der Außentank wurde nach dem "Columbia"-Unglück neu konstruiert und hat nach den Worten Parsons alle Tests im Windkanal bestanden.

Beim Anflug auf die internationale Raumstation will die NASA auch Aufnahmen aus rund 180 Metern von drei beschädigten Hitzekacheln an der Unterseite der "Discovery" machen. Diese Beschädigungen, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist, seien kein Problem, das einem den Schlaf raube, sagte der stellvertretende Programmdirektor Wayne Hale. Erst nach Auswertung aller Daten werde entschieden, ob die Raumfähre mit den Beschädigungen zurück zur Erde fliegt oder im Weltall repariert wird.

Die siebenköpfige Crew hat vor dem Andocken an der ISS mit einer Art sehendem Roboterarm die beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre besonders strapazierten Hitzekacheln an der Nase und den Flügeln des Shuttles auf Risse untersucht. "Ich habe großes Vertrauen in den Hitzeschutz", sagte Wayne. (APA/dpa)