Boston/Wien - Für den zum Verkauf stehenden viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter tele.ring gibt es vorerst keine endgültigen Angebote. Das hat der bisherige US-amerikanischen Eigentümer Western Wireless nach wochenlangem Schweigen jetzt offiziell bestätigt.

"Wir haben für tele.ring bedingte und nicht bindende Gebote zu einem Preis für mehr als 1,5 Mrd. Dollar (1,25 Mrd. Euro) erhalten. Es kann aber keine Garantie geben, dass wir das österreichische Geschäft zu diesem oder einem anderen Preis verkaufen werden", teilte der US-Konzern am Mittwoch in einer Presseinformation mit. Die Verhandlungen über den Verkauf der internationalen Töchter - mit stärkstem Fokus auf das österreichische Geschäft - würden aber weiter fortgesetzt, betonte Western Wireless.

Verhandlung mit einem Bieter

Nach Informationen aus Österreich verhandelt der US-Telefonkonzern, der selbst an den Konkurrenten Alltel verkauft wurde und deshalb seine Auslandsbeteiligungen abstoßen will, derzeit nur noch mit einem Bieter, nämlich der internationalen Fondsgesellschaft Permira. Zuvor hatte sich nach dem holländischen Telekombetreiber KPN und der Deutschen Telekom-Tochter T-Mobile auch der drittgrößte Betreiber One aus dem Bieterverfahren zurückgezogen.

Auch die Fondsgesellschaft Permira soll die Höhe ihres Angebot aber von der angekündigten Handymastensteuer in Niederösterreich abhängig gemacht haben. tele.ring-Chef Michael Krammer hatte vergangene Woche erklärt, dass die Steuer im schlimmsten Fall, würde sie auf ganz Österreich ausgedehnt, rund die Hälfte des operativen Gewinns (EBITDA) von tele.ring verschlingen würde.

Von Western Wireless heißt es dazu nur offiziell: "Der Prozess des Erhaltens, Prüfens und Verhandelns von Angeboten ist nach wie vor im Gange." Ursprünglich hätten jedenfalls eine Reihe von strategischen Interessenten und Finanzinvestoren ihr Interesse bekundet.

Zusammenschluss mit Alltel am 1. August

Über den Zusammenschluss mit Alltel stimmen die Western Wireless-Aktionäre am 29. Juli ab. Geben die Aktionäre wie erwartet grünes Licht, soll der Zusammenschluss bereits am 1. August wirksam werden. Alltel, die sechstgrößte amerikanische Mobilfunkfirma, war bisher nur am US-Markt aktiv. Der Konzern hatte sich daher aus strategischen Gründen entschlossen, die Auslandstöchter zu verkaufen - eine davon war die irische Meteor Mobile.

Der Verkauf der Meteor Mobile ist seit Anfang dieser Woche unter Dach und Fach. Wie Western mitteilte, wurde die Tochter für rund 500 Mio. Dollar (417 Mio. Euro) an den irischen Festnetzanbieter eircom verkauft. Die eircom-Aktionäre und irische Wettbewerbsbehörde müssen dem Deal noch zustimmen. (APA)