Jerusalem - Die Palästinensische Autonomiebehörde hat Kritik am Zustand der Sicherheitskräfte der Palästinenser großteils zurückgewiesen. Zwar seien einige Angestellte der Sicherheitsdienste früher in Korruption verstrickt gewesen, teilte die Behörde am Montagabend mit. Der Bericht des US-Forschungsinstituts, auf den sie reagierte, berücksichtige aber nicht ausreichend die jüngsten Reformschritte von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas.

Zudem brauche es schlichtweg Zeit, um die von Israelis bei Durchsuchungen angerichteten Schäden sowie Misswirtschaft der alten Garde zu beheben. "In der jüngsten Zeit hat es Fortschritte bei der Restrukturierung der meisten Dienste gegeben. Viele führende Mitarbeiter und Kommandanten wurden in den Ruhestand versetzt", sagte ein Sprecher des Innenministers Nasser Yussef. Dies seien Schritte in die richtige Richtung gewesen.

In dem am Montag vorgelegten Bericht der "Strategic Assessment Initiative" heißt es, die Palästinenser seien nach dem Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen womöglich nicht in der Lage, die Sicherheit dort zu garantieren. Die palästinensischen Sicherheitsdienste seien überbesetzt, unzureichend bewaffnet und von Rivalität und Bestechlichkeit durchsetzt. Auch Israel wurde in dem Bericht kritisiert. Mit Militäroperationen in den Palästinenser-Gebieten habe es die Effektivität der dortigen Sicherheitskräfte untergraben. (APA/Reuters)