Für Siemens werden in dieser Woche wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Die Aktionäre des taiwanesischen BenQ-Konzerns entscheiden an diesem Donnerstag (28. Juli) über den Kauf der Siemens-Handysparte. Am selben Tag legt Siemens-Chef Klaus Kleinfeld die Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Da der geplante Verkauf der Handysparte an BenQ noch nicht offiziell über die Bühne gegangen ist, rechnen Analysten mit einem Gewinnrückgang.

Gewinnrückgang bei Siemens möglich

Von der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des operativen Gewinns der Bereiche von 1,24 auf 1,1 Mrd. Euro. Wenn man das Handygeschäft pro forma bereits herausrechnet, wäre das Ergebnis den Schätzungen zufolge stabil. Beim Umsatz erwarten die Experten für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 (30. September) einen Anstieg von 18,2 auf 19,3 Mrd. Euro.

Verluste

Das Handygeschäft hat Siemens in den vergangenen Quartalen drastische Verluste beschert. Daher entschied sich Kleinfeld für den radikalen Schritt eines Komplettverkaufs. Experten rechnen nicht damit, dass die Übernahme von der BenQ-Hauptversammlung blockiert werden könnte. "Wir erwarten, dass die Transaktion mit großer Mehrheit gebilligt wird", heißt es in einer Studie der DZ Bank. "Wenn die Hauptversammlung aber gegen die Übernahme stimmt, könnte die Siemens-Aktie an diesem Tag um bis zu zehn Prozent einbrechen."

Baustellen

Auch wenn der Verkauf gelingt, wird es noch offene Baustellen bei Siemens geben. So ist die Zukunft des IT-Dienstleisters SBS weiter ungewiss. Zu den Ertragsperlen dürften dagegen weiterhin unter anderem die Medizintechnik, der Lichtkonzern Osram und die Energieerzeugung gehören.(APA/dpa)