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Böse Gewitterwolken am Montag über Kitz.

Foto: APA/EPA/Joensson
Kitzbühel - Der erste Österreicher, der bei den mit 646.250 Euro dotierten Generali open in Kitzbühel in das Geschehen eingriff, verließ am Montag als stolzer Sieger den Court. Oliver Marach, der dank einer Wild Card einen Startplatz erhalten hatte, rang den favorisierten Tschechen Tomas Zib in einer durch ein Unwetter fast zwei Stunden unterbrochenen Partie mit 3:6,7:5,6;2 nieder und trifft nun in Runde zwei auf den als Nummer vier gesetzten Chilenen Fernando Gonzalez, die aktuelle Nummer 17 der Weltrangliste.

Marach, der seit heuer in Perugia einer von dem Italiener Alberto Castellani geleiteten Trainingsgemeinschaft angehört und sich seit September des Vorjahrs in der Weltrangliste vom 280. auf den 162. Rang verbessert hat, wartete gegen die Nummer 51 mit einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung auf und verwertete nach einer Spielzeit von 2:29 Stunden den ersten Matchball, womit er in Tirol erstmals seit 2001 den Einzug in die zweite Runde schaffte.

Nach schwächerem Beginn fand der 25-jährige Steirer immer besser ins Spiel und erzwang im zweiten Set nach dem Aufschlagverlust zum 4:5 mit dem Gewinn der nächsten drei Games einen dritten Set. Da geriet der Grazer dann allerdings mit 0:2 und 0:30 in Rückstand, ehe ein von Hagel und Sturm begleitetes Gewitter eine Spielpause erzwang. Sie kam Oliver nicht ungelegen, denn nach diesem Intermezzo hatte er den Gegner ("Da habe ich mehr hoch auf seine Vorhand gespielt") im Griff und gab kein Game mehr ab.

"Ganz wichtig war, dass ich im letzten Satz nach dem 0:2 kein Break mehr kassiert habe, denn ein 0:3 wäre schwer aufzuholen gewesen", resümierte der Steirer, der danach immer mehr an Selbstvertrauen gewann und mit solidem Grundlinienspiel den Gegner regelrecht zermürbte. Daraus resultierte einer der größten Erfolge seiner Karriere, den er auf das neue Umfeld mit der neuen Trainingsgemeinschaft, Mentaltrainer, verbesserter Atemtechnik etc. zurückführt.

"Das hat mich sicher einen Sprung weitergebracht, auch meine Vorhand ist nun aggressiver", sagte der Grazer, der dem zweiten Duell mit Gonzalez gelassen entgegenblickte: "Ich kann locker reingehen, ich habe nichts zu verlieren." Das erste Match hatte er im März 2000 bei einem Future in Argentinien 6:2,3:6,6:3 gewonnen, doch hat sich der Chilene seither enorm weiter entwickelt und mit Nicolas Massu u.a. auch Olympia-Gold im Doppel erobert.

Zu den Gästen der Generali open zählten am Montag auch die Kicker des spanischen Oberhausklubs Real Mallorca, die sich derzeit in Kössen auf die kommende Saison vorbereiten.(APA)