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Geht es nach dem Willen der israelischen Armee, soll der Gaza-Abzug beschleunigt ablaufen

REUTERS/Gil Cohen Magen
Gaza-Stadt/ Seelim - Israel will einem Fernsehbericht zufolge nach dem Abzug aus dem Gaza-Streifen auch die dortige Straße an der Grenze zu Ägypten räumen. Das habe Verteidigungsminister Shaul Mofaz angekündigt, berichtete das israelische Fernsehen am Dienstag.

Israel hat auf der Straße Sicherheitskräfte postiert, um Waffenschmuggel zu verhindern. Die Regierung in Jerusalem will die Patrouillen an Ägypten übergeben, einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.

Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums verlautete am Dienstag, eine entsprechende Vereinbarung mit Kairo sei bisher nicht unterzeichnet. Der Gaza-Abzug ist für Mitte August geplant.

Armee drängt auf beschleunigten Gaza-Abzug

Die israelische Armee drängt die Regierung nach Angaben aus politischen Kreisen auf eine Beschleunigung des geplanten Abzugs aus dem Gaza-Streifen. Statt wie vorgesehen in vier Phasen wolle die Armee, dass die jüdischen Siedlungen eine nach der anderen geräumt werden, verlautete am Sonntag aus den Kreisen. Damit könne die Dauer des ab Mitte August geplanten Abzugs um zwei auf vier Wochen reduziert werden. Vermutlich sei dafür die Zustimmung der Regierung notwendig.

Ministerpräsident Ariel Sharon will alle 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier von 120 Siedlungen im Westjordanland aufgeben - Territorien, die Israel seit 1967 besetzt hält und die die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

Ein Treffen von Israels Verteidigungsminister Shaul Mofaz und dem palästinensischen Innenminister Nasser Youssef (Yussef) zur Vorbereitung des Rückzugs ging unterdessen ohne Ergebnis zu Ende. Mit Blick auf die Tötung von zwei israelischen Zivilisten am Sonntag nahe der Grenze zum Gaza-Streifen durch palästinensische Extremisten rief Mofaz Youssef zu: "Finden Sie diejenigen, die die Mörder geschickt haben. Wenn Sie sie nicht finden, werden wir es tun." Ein Sprecher Youssefs sagte: "Es war deutlich, dass die israelische Seite bei dem Treffen nicht ernsthaft im Zusammenhang mit dem Abzug kooperieren wollte."

Dutzende Ultranationalistische Israelis marschierten am Sonntag erneut zum Gaza-Grenzübergang in Gush Katif, um gegen Einreisebeschränkungen zu protestieren, die Israel zur Verhinderung von Widerstand bei der Räumung der Siedlungen verhängt hat. Gleichzeitig starteten zahlreiche Israelis einen Marsch quer durchs Land, um ihre Unterstützung für den Abzug aus zu demonstrieren. Umfragen zufolge unterstützt eine Mehrheit der israelischen Bevölkerung die Pläne Sharons. (APA/Reuters/AP)