Beit Jannai - Zahlreiche Israelis haben am Sonntag einen Marsch quer durchs Land gestartet, um ihre Unterstützung für den umstrittenen Abzug aus dem Gaza-Streifen zu demonstrieren. Unter dem Motto "Rückzug aus Gaza - Rückkehr zum Zionismus" machten die Teilnehmer des einwöchigen Zuges ihren ersten Stopp in der Kleinstadt Beit Jannei und sammelten Unterschriften für die für Mitte August angesetzte Räumung der jüdischen Siedlungen in dem Küstenstreifen.

Lediglich der erste Schritt

"Es wird höchste Zeit, dass die Israelis anerkennen, dass der Rückzug aus Gaza lediglich der erste Schritt in Richtung eines Abkommens mit den Palästinensern ist - und hin zu einer Umsetzung unseres Traums von einem demokratischen jüdischen Heimatland", sagte Organisator Ami Ayalon der Nachrichtenagentur Reuters. Von nun an wollen die Teilnehmer täglich in zwei Städten anhalten und für einen langfristigen Frieden mit den Palästinensern werben.

Umfragen zufolge unterstützt eine Mehrheit der israelischen Bevölkerung die Pläne von Ministerpräsident Ariel Sharon, alle 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier von 120 Siedlungen im Westjordanland aufzugeben - Territorien, die Israel seit 1967 besetzt hält und die die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen. Die internationale Gemeinschaft sieht darin einen wichtigen Schritt für den Friedensprozess im Nahen Osten. Allerdings nahmen zuletzt die Massenproteste gegen den Abzug zu. (APA/Reuters)