Quito - In Ecuador ist die Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Lucio Gutierrez höchstgerichtlich angeordnet worden. Gutierrez habe durch die Art seiner Kritik bei seiner Amtsenthebung im April die nationale Sicherheit beeinträchtigt, sagte ein Anklagevertreter am Samstag zur Begründung. Die Umsetzung der vom Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Alberto Moscoso, erlassenen Verfügung ist allerdings derzeit nicht möglich, weil sich Gutierrez derzeit in den USA aufhält.

Das ecuadorianische Parlament hatte Gutierrez im April seines Amtes enthoben und seinen Stellvertreter Alfredo Palacio zum neuen Präsidenten ernannt. Ein Staatsanwalt hatte die Festnahme von Gutierrez gefordert. Ihm wird vorgeworfen, für den Tod zweier Menschen während der Demonstrationen vor seiner Amtsenthebung mitverantwortlich zu sein.

Gutierrez hatte wiederholt erklärt, er halte seine Absetzung für unrechtmäßig. Er war der dritte Präsident binnen acht Jahren, der in dem südamerikanischen Land vorzeitig aus dem Amt ausschied. 2002 war Gutierrez vor allem wegen der Unterstützung durch die Armen gewählt worden. Er hatte sich aber zunehmend unbeliebt gemacht, als er wirtschaftliche Reformen in Angriff nahm. Das ölreiche Land ist in der Region nach Venezuela der zweitgrößte Exporteur von Öl in die USA. (APA/Reuters)