Armstrong setzte sich mit 23 Sekunden Vorsprung auf den im Gesamtklassement nun drittplatzierten Deutschen Jan Ullrich durch und startet am Sonntag mit 4:40 Minuten Vorsprung auf den Italiener Ivan Basso in den Schlussabschnitt nach Paris. Georg Totschnig (Gerolsteiner) büßte als bester Österreicher auf Rang 44 6:01 Minuten ein behielt den 26. Platz in der Gesamtwertung. Peter Wrolich (Gerolsteiner) kam als 133. (+ 10:27) ins Ziel, Bernhard Eisel (Francaise des Jeux) wurde 143. (+ 11:29).
Pechvogel des Tages war der Däne Mickael Rasmussen, der zweimal stürzte. Insgesamt musste der Rabobank-Fahrer wegen Defekten und Rad-Wechseln fünf Mal absteigen. Er verlor fast acht Minuten auf Armstrong und fiel im Gesamtklassement auf Platz sieben zurück, neben Ullrich zogen auch Francisco Mancebo (ESP/9:59), Levi Leipheimer (USA/11:25) und Alexander Winokurow (KAZ/11:27), der Tages-Dritte, an dem Mann im Punktetrikot vorbei.
Auf dem schwierigen welligen Kurs war Rasmussen bereits nach zwei Kilometern in einem Kreisverkehr zu Fall gekommen. Nach zwei weiteren Pannen verlor er völlig den Rhythmus und landete zu allem Überfluss noch im Straßengraben. Rasmussen wurde sowohl von Basso und Armstrong überholt, die drei bzw. sechs Minuten nach ihm von der Rampe gegangen waren. Er endete auf Platz 77.
Das Duell zwischen Armstrong und Ullrich war schon bald erneut zugunsten des Amerikaners entschieden. Bereits nach der ersten Zwischenzeit nach 17 km lag der Deutsche zehn Sekunden zurück. Bei 40,2 km erreichte Armstrongs Vorsprung mit 32 Sekunden sein größtes Ausmaß, gegen Schluss konnte Ullrich dann wenig aufholen. Doch Armstrong blieb im 13. Aufeinandertreffen bei der Tour zum elften Mal die Oberhand. "Etwas traurig bin ich schon, dass ich den großen Lance um ein paar Sekunden nicht schlagen konnte, aber mit dem dritten Gesamtrang bin ich zufrieden", meinte der Mann von T-Mobile. Einen Blitzstart hatte Ivan Basso hingelegt, er lag bei den ersten Zwischenzeiten sogar vor Armstrong. Doch der Italiener konnte sein Tempo nicht durchhalten und kam auf dem fünften Tagesrang ein. Seinen zweiten Platz im Gesamtklassement verteidigte er jedoch souverän.
Totschnigs Boss Leipheimer vom Team Gerolsteiner konnte sich im Gesamtklassement auf Rang fünf verbessern und schafft damit die beste Einzel-Platzierung für seine Mannschaft in der Tour-Geschichte. Totschnig war im letzten Jahr bekanntlich Siebenter geworden.
Am Sonntag endet die 92. Tour nach 3.607 km in Paris, Sprinter Bernhard Eisel spekuliert mit einem Spitzenplatz. (red/APA)