Eins

muss man neidlos anerkennen, Betriebsrat-Brasil-etc.-Affären hin oder her: VW macht das sehr geschickt mit der Aufstellung der wichtigsten Konzernbaureihen. So kommt der neue Passat, irgendwo das Standardmaß der Mittelklasse und eine wahre Marktmacht, Audis A4 in keiner Weise in die Quere. Beide Autos sprechen eine völlig unterschiedliche Klientel an.

foto: werk

Klar

wird hier aber auch, was Ex-Konzernchef Ferdinand Piëch einst gemeint hatte mit "Wir positionieren VW gegen Mercedes": Der Passat ist fast schon (aufgrund der Größe) eine E-Klasse für Menschen mit schmälerem Budget.

foto: werk

Ein edler Biedermann,

der hinsichtlich Verarbeitung und Materialanmutung direkt zur Oberklassen-Riege aufgeschlossen hat - ausgenommen vielleicht zu Audi, denn in der Hinsicht setzen die Ingolstädter derzeit die Standards.

foto: werk

Apropos:

DER STANDARD hatte Gelegenheit, den Passat als 2,0 TDI mit Partikelfilter zu testen, Ausstattungslinie: Highline, also sehr luxuriös und mit sehr viel Holz in der Hütte.

foto: werk

Und da

ist uns doch im Testbetrieb erstmals passiert, dass ein Partikelfilter Mucken macht. Angekündigt hatte sich die Malaise durch verschiedene Warnlamperln, deren sich im Verlauf zweier Tage immer mehr einschalteten, bis der elektronische Motorschutzengel nur mehr Notlaufeigenschaften erlaubte.

foto: werk

Der Herr

Anton Bleier, als geduldiges Technikgenie bei Porsche Austria zuständig für das Gedeihen der Testwagenflotte und die Bescheidenheit in Person (was wir erwähnen, weil diese Konstellation längst die Ausnahme ist), führte dies auf zu häufigen Stadtverkehr zurück - da könne der Filter schlechtesten-, also unserenfalls, verstopfen. Obwohl, diese Erfahrung mache er hier überhaupt zum ersten Mal.

foto: werk

Sonst

gab's an unserem Passat aber so was von nix zu mäkeln. Fahrwerk, Handling, Komfort: top. Design? Die langen Karosserieüberhänge, die etwa auch Peugeots 407 auszeichnen, fallen im Straßenbild viel weniger auf als auf den ersten Fotos.

foto: werk

Der 2,0-l-TDI

(140 PS) wurde brav in Watte gepackt, sodass die Pumpe-Düse-Einspritzung akustisch deutlich weniger wahrnehmbar ist als früher.

foto: werk

Die Sitze

verdienen das Prädikat Spitzenklasse, auf der Rückbank herrscht üppig Beinfreiheit, und auf das Gepäck freut sich ein Kofferraum mit einem Fassungsvolumen von 565 Litern.

foto: werk

Was

also gegen den Passat spricht? Am ehesten der Variant. Der überaus beliebte Kombi-Passat also. Kommt im Herbst. Unterm Strich gilt somit, ähnlich wie für den Golf: Ein Passat ist ein Passat ist ein Passat. Passt. (Andreas Stockinter, AUTOMOBIL, 22.7.2005)

Link
Volkswagen

>>> Zweite Meinung

foto: werk

Den alten

Passat-Fahrern ist der neue Passat fast schon ein bisschen zu groß. Ja, er ist gewachsen, nicht nur in der Größe, auch im Ansehen und in der Anmutung. Richtig ausgewachsen ist er jetzt, und das ist manchen schon zu groß. Für die gibt's dann, wenn sie in der VW-Familie bleiben wollen, nur der Bora. Ja, der existiert noch. Und der ist um einiges biederer als der Passat. Der macht sich ja tatsächlich schon in Richtung Mercedes auf. (völ)

foto: werk