Wien/Salzburg - Kilometerlange Staus und viel Geduld mussten am Samstag Autofahrer auf der Tauernautobahn (A10) und im Großraum Wien rund um die Sperre der Wiener Außenringautobahn (A21) aufbringen. Auf der A10 erreichte die Staulänge auf Grund des Urlauberverkehrs im Zuge der Blockabfertigung vor dem Nordportal des Tauerntunnels rund 20 Kilometer.

Die Reisenden mussten eine rund vierstündige Zeitverzögerung in Kauf nehmen. In der Gegenrichtung kam es durch den Rückreiseverkehr vor dem Katschbergtunnel zwischen Rennweg und St. Michael/Lungau ab Mittag ebenfalls zu Blockabfertigung und mehreren Kilometern Rückstau.

Der zweite Großschauplatz im Reiseverkehr war die A21. Durch die Sperre in beiden Richtungen zwischen Brunn/Gebirge und dem Knoten Vösendorf kam es zu den befürchteten kilometerlangen Staus. Dieser reichte von Brunn/Gebirge rund 20 Kilometer bis Heiligenkreuz zurück. Auch vor der Ausfahrt Mödling auf der Südautobahn (A2) kam es zu massiven Problemen. Auf der Umleitungsstrecke auf der B12a, Brunner Bundesstraße, und der B17, Wiener Neustädter Bundesstraße, ging in beiden Richtungen ab den Vormittagstunden so gut wie gar nichts mehr.

35 Kilometer Stau rund um Wiener Außenringautobahn

"Insgesamt kann man hier von rund 35 Kilometer Verkehrsstillstand rund um die A21 ausgehen", berichtete Thomas Haider vom ARBÖ-Informationsdienst. Um die Strecke zu entlasten, sind seit 8.00 Uhr früh die Ausfahrten Heiligenkreuz und Hinterbrühl in Richtung A2 gesperrt. Mit einer Entspannung der Situation ist laut ARBÖ allerdings erst in den Abendstunden zu rechnen.

Auch auf zahlreichen anderen Transitstrecken standen die Urlauber im Stau. Betroffen waren unter anderem die Fernpaß Bundesstraße (B179) vor dem Grenztunnel Vils/Füssen und die Südautobahn (A2) im Bereich zwischen Bad Sankt Leonhard und Mooskirchen. Sowohl vor dem Grenztunnel Vils/Füssen als auch vor dem Gräberntunnel zwischen Wolfsberg/Nord und Bad St. Leonhard wurde der Verkehr in Richtung Norden nur noch blockweise abgefertigt.

Staus auch in Bayern

Die Fahrt in den Urlaub hat auch die Nerven vieler deutscher Autofahrer strapaziert. Nach dem Ferienbeginn in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurde vor allem die Reise in den Süden zur Geduldprobe. In Bayern staute sich der Verkehr laut dpa auf der Autobahn A3 Würzburg-Nürnberg auf 25 Kilometern. Auch auf der A9 Nürnberg-München und der Ostumfahrung Münchens gab es Staus. Nicht besser ging es den Rückkehrern aus dem Süden: Auf der A8 Salzburg-München stockte der Verkehr ebenfalls auf 25 Kilometern.

Auch auf den Schweizer Autobahnen ist es am Samstag infolge des Urlaubsreiseverkehrs zu kilometerlangen Staus und Behinderungen gekommen. Vor dem Gotthard-Tunnel wuchs die Autoschlange am Vormittag auf bis zu elf Kilometer an, berichtete der Schweizer Rundfunk. Die Wartezeiten betrugen zweieinhalb Stunden. Vor dem Grenzübergang Chiasso nach Italien staute sich die Blechlawine auf bis zu 17 Kilometer Länge. Behinderungen wurden auch aus dem Bereich des Glion-Tunnels im Kanton Walis (Südwestschweiz) gemeldet.

Fischen und Grillen im Stau

Die lange Wartezeit vor dem Tauerntunnel auf der A10 nutzten viele Autofahrer auch an diesem Wochenende für "Freizeitaktivitäten": Samstagvormittag beobachtete ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler eine Gruppe deutscher Urlauber, die an einem Teich neben der Autobahn ihre Angelrouten auswarfen. "Ich weiß zwar nicht, ob sie etwas gefangen haben, aber dass heute jemand den Grill anwirft, ist durchaus vorstellbar", erzählte Thaler. (APA)