Berlin/München - Bei Landesparteitagen haben die deutschen Parteien am Samstag ihre Kandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl im September aufgestellt. Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel wurde fast einstimmig zur Spitzenkandidatin der CDU Mecklenburg-Vorpommerns gewählt. 136 der 137 Delegierten (99,3 Prozent) votierten für die 51 Jahre alte CDU- Chefin, die in ihrem Wahlkreis in Nordvorpommern seit 1990 jeweils das Direktmandat gewann. Merkel, die den CDU-Landesverband an der Küste bis 2000 führte, schwor ihre Partei auf eine harte Wahlauseinandersetzung ein.

Die hessische CDU geht mit dem Chef ihrer Landtagsfraktion, Franz Josef Jung, als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl. Beim Listenparteitag in Hofheim am Taunus bekam Jung am Samstag 92 Prozent der Delegiertenstimmen. CDU-Landeschef und Ministerpräsident Roland Koch selbst will bei einem Wahlsieg der Union in Hessen bleiben.

Schäuble führt CDU in Baden-Württemberg

Wolfgang Schäuble führt die CDU Baden-Württemberg in den Wahlkampf. Der frühere Partei- und Fraktionsvorsitzende wurde in Heilbronn mit 97,4 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Auf die Plätze zwei bis vier kamen CDU-Generalsekretär Volker Kauder, Kultusministerin Annette Schavan sowie der Bundestagsabgeordnete Matthias Wissmann.

Grünen-Chefin Claudia Roth wurde mit einem mäßigen Ergebnis zur Spitzenkandidatin ihrer Partei in Bayern gewählt. Bei einer Landeskonferenz in Augsburg erhielt die 50 Jahre alte Schwäbin 70,1 Prozent der Stimmen.

Für die FDP treten Heinz Lanfermann in Brandenburg, Jürgen Koppelin in Schleswig-Holstein und die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger in Bayern als Spitzenkandidaten im Bundestagswahlkampf an.

PDS in Bayern

Die bayerische PDS schuf am Samstag mit der Umbenennung in "Linkspartei.PDS Landesverband Bayern" die Voraussetzung für ein Wahlbündnis mit der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) im Freistaat. Am Nachmittag sollte der Schweinfurter IG- Metall-Chef und WASG-Mitbegründer Klaus Ernst auf den Spitzenplatz der Landesliste gewählt werden. (APA/dpa)