Foto: Süddeutsche Cinemathek
Es gibt nur wenige Fortsetzungsfilme aus Hollywood, die ihrem Original gleichkommen, aber Terminator 2 gehört darunter auf einen der vorderen Plätze. 1991, sieben Jahre nach The Terminator, geht die Jagd auf John Connor erneut los, James Cameron hat seine alte Truppe zusammengeholt und versucht, in Tempo und Unbarmherzigkeit an 1984 anzuknüpfen.

Die Vorgaben bleiben dieselben, nur die Schauspieler haben sich neu gruppiert. Arnold Schwarzenegger, ursprünglich die böse Killermaschine, will diesmal auf der anderen Seite stehen, überhaupt scheint er begriffen zu haben, dass die Terminator-Filme ein Vehikel sind, das ihn zu ungeahntem Ruhm befördern könnte - und so war es schließlich auch.

Jetzt ist Arnie also bei den Guten, er beschützt den jungen John Connor und kämpft an seiner Seite für den Weltfrieden, nun, jedenfalls gegen den nuklearen Vernichtungsschlag, der Los Angeles dem Erdboden gleichmachen soll. Den sieht man natürlich trotzdem, so eine schöne Herausforderung für das Trickstudio kann niemand sich entgehen lassen. Und Arnie, obwohl ihm die wirklichen Fans den feigen Seitenwechsel übel nahmen, gibt den tumben Roboter mit genügend großartigen Manierismen, da ist die Ideologie irgendwann auch egal.

Außerdem bleibt der Adrenalinstoß immer gleich, wenn er am Anfang aus der Kneipe kommt, Bikerboots in Großaufnahme, dröhnende Musik, und natürlich die Sonnenbrille. Da spürt man die Jugend und Wildheit des amerikanischen Actionkinos, und die Begeisterung darüber, was ihm alles möglich ist.

Denn Terminator 2 ist auch ein Film, den man aus einer bestimmten Zeit heraus liebt, er war einer jener Filme, die Tricks ausspielten, die man bis dahin noch nicht kannte. Robert Patrick, Arnies Gegenspieler-Roboter, ist ein Mann aus flüssigem Metall, einer "mimetischen Polylegierung", und wie flüssiges Metall verschmilzt er hinein in jede beliebige Umgebung.

Das sieht nicht nur so gut aus, dass man es dauernd wiedersehen will, das hat natürlich auch gefährliche Konsequenzen für die Jagd, bei der er sich geschickt zum Cop hinschmilzt.

Und Cops, das wird über die vollen zweieinhalb Stunden betont, haben alle Macht in Amerika. Was sonst noch fürs Leben bleibt von diesem Film, ist der prägende Anblick von Mädchen mit Patronengurten über der Schulter, eine Aversion gegen die Sentimentalisierung von Helden, und ein Klassiker unter den Abschiedsgrüßen: "Hasta la vista, Baby!" Genau. (DER STANDARD, Printausgabe, 23./24.07.2005)