Libanon
Rice appelliert an Syrien: Verhältnis zu Libanon normalisieren
US-Außenministerin fordert Entwaffnung der Hisbollah-Miliz
Jerusalem/Beirut - US-Außenminister Condoleezza Rice
hat bei ihrem Überraschungsbesuch in Beirut am Freitag an Syrien
appelliert, sein Verhältnis zum Libanon nach dem Abzug der syrischen
Truppen aus dem Nachbarland Ende April zu normalisieren. Damaskus hat
die Grenzen zum Libanon fast komplett geschlossen, so dass der
libanesische Warenverkehr extrem eingeschränkt ist. "Gute Nachbarn
schließen ihre Grenzen nicht", betonte Rice. Rice traf sich in Beirut mit dem Sohn des ermordeten
Exministerpräsidenten Rafik Hariri, Saad Hariri, sowie mit Präsident
Emile Lahoud und Ministerpräsident Fouad Siniora. Letzterer hat vor
wenigen Tagen die erste nicht von Syrien beeinflusste libanesische
Regierung seit dem Bürgerkrieg (1975-90) zusammengestellt hat. Ihr
sollen erstmals auch Mitglieder der schiitischen Hisbollah angehören,
die von den USA als Terrororganisation eingestuft wird. Die
Außenministerin sagte der Regierung Unterstützung zu und forderte
zugleich die Entwaffnung der Hisbollah-Miliz. (APA/AP/dpa)