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Das Martyrium der Kinder im Alter bis zu zwölf Jahren hatte von Jänner 1999 bis Februar 2002 gedauert. Das Urteil soll am Samstag oder an einem der folgenden Tage verkündet werden.
Bis zuletzt verschanzten sich die Angeklagten hinter einer Mauer des Schweigens, wiesen jede Verantwortung zurück oder sagten, sie könnten sich nicht mehr erinnern. Die Videofilme mit den Aussagen der Kinder wurden zum Teil mit Schulterzucken oder sogar Lachen quittiert.
Verhasste Kinder
"Ich hasse meine Kinder", gestand ein Angeklagter. "Ich weiß, dass ich das Leben meiner Enkelin zerstört habe", war eines der seltenen Eingeständnisse eines Angeklagten, der sich jahrelang an den Zusammenkünften zur Vergewaltigung beteiligte und seine Enkelin für wenige Euro an Bekannte "vermietete". "Diese Männer und Frauen haben den Sinn für Menschlichkeit verloren", zog ein Anwalt der Kinder, Philippe Cosnard, Bilanz. Ob die Opfer jemals ein normales Leben führen können, ist fraglich. Die Kinder sind den Einschätzungen der Gerichtspsychiater folgend seelisch zerstört, haben schwere Schulprobleme, ein abnormes Verhältnis zum eigenen Körper und stehen unter Psychopharmaka, um Angstzustände zu beruhigen.
Auch Frauen und Mütter an Grausamkeiten beteiligt
Erschütternd war auch die Tatsache, dass sich Frauen in dieser Bande ebenso aktiv an den sexuellen Übergriffen beteiligten wie die Männer. Eine dieser Mütter sagte vor Gericht, dass sie als Kind jahrelang vom eigenen Vater vergewaltigt worden war.
Für die Verteidiger der Täter war dies ein Prozess der "sozialen Not, der Pornografie und des Gruppendrucks ohne eindeutige Beweise". In der Tat war das Milieu der Kinderschänder in diesem Randviertel der westfranzösischen Stadt geprägt von Arbeitslosigkeit, Alkohol und schwach entwickelter Intelligenz.
Spirale der Gewalt
Die meisten Täter haben die Spirale der Gewalt fortgesetzt, die sie selbst erlebt haben. Viele wurden als Kinder von Familienangehörigen sexuell missbraucht. Ihre Verteidiger konnten nur mit größter Mühe Argumente der Entlastung finden und forderten schließlich "eine möglichst gerechte Strafe". Die Staatsanwaltschaft hat für drei der Angeklagten lebenslange Haftstrafen gefordert, weil sie dieses Netz der Kinderprostitution organisiert haben.