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Veronica und Tiana gaben sich in der Nähe von Barcelona als erstes lesbisches Pärchen in Spanien das Ja-Wort.
Foto: ap
Madrid - Drei Wochen nach dem Parlamentsbeschluss zur Homo-Ehe haben sich erstmals zwei Frauen in Spanien offiziell das Ja-Wort gegeben. Die Spanierin Victoria und die Argentinierin Sebastiana heirateten am Freitag in engstem Kreis im Gericht von Mollet del Vallés, einem Vorort von Barcelona. Richter Jorge Vergara Arana erklärte die beiden Frauen zu Eheleuten. Rund 50 JournalistInnen und FotografInnen wurden während der Trauungszeremonie ausgesperrt, bekamen aber später Gelegenheit, sich ein Bild von dem Ereignis zu machen.

Ende Juni hatte Spanien nach den Niederlanden, Belgien und Kanada als weltweit viertes Land die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt. Alle Parteien, mit Ausnahme der konservativen Volkspartei (PP), stimmten im Parlament für die rechtliche Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Ehen, einschließlich des Rechts auf Adoption. Die katholische Bischofskonferenz rief dazu auf, sich dem Gesetz "mit allen Mitteln des Rechtstaats zu widersetzen". Die erste Ehe zwischen zwei Männern war in Spanien am 11. Juli geschlossen worden.

Zuvor war die gleichgeschlechtliche Ehe nur in den Niederlanden und Belgien erlaubt, wobei in Belgien kein Adoptionsrecht besteht. Das kanadische Parlament hatte wenige Tage vor dem Parlamentsvotum in Spanien ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. In anderen Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, können Schwule und Lesben ihre Lebenspartnerschaft eintragen lassen. (APA)