Wien - Der umstrittene Bundesrat Siegfried Kampl (B) ist am Donnerstag in der Länderkammer nochmals auf seine umstrittene Rede am 14. April eingegangen. "Meine Aussage war anders gemeint", betonte er. Einen Vorwurf gab es auch an die Medien. Diese hätten sein Aussagen als "Kampagne missbraucht", als ob er ein "Ewiggestriger" wäre. Es habe damals auch keinen Ordnungsruf gegeben. Wenn es so gewesen wäre, hätte er seine Aussagen "mit Bedauern" zurückgenommen.

Am vierten Tag nach den Aussagen habe dann eine Medienhatz begonnen, "die ich niemandem wünsche". Er vermisse hier eine objektive Medienverantwortlichkeit. Kampl hatte am 14. April in der Länderkammer Wehrmachtsdeserteure als zum Teil "Kameradenmörder" bezeichnet und von einer "Naziverfolgung" in der Nachkriegszeit gesprochen.

Kampl betonte am Donnerstag auch die Wichtigkeit von Versöhnung und Verzeihung, das gelte sowohl für Deserteure, Nationalsozialisten, Heimatvertriebene oder Roma und Sinti. Denn diese Schicksale seien immer mit einer Tragödie für die Betroffenen verbunden gewesen. (APA)