Wien – Chronologie des Dopingfalls Hans Knauß – Der ÖSV-Skifahrer hat am Mittwoch das Ende seiner Karriere bekannt gegeben, nachdem der Internationale Sportgerichtshof (CAS) seine Klage abgewiesen hat.

27.11.2004:
Hans Knauß belegt in der Weltcup-Abfahrt in Lake Louise hinter Bode Miller (USA), Antoine Deneriaz (FRA) und Michael Walchhofer (AUT) Rang vier.

17.12.2004:
Im Rahmen der Weltcup-Rennen in Gröden platzt die Bombe. Knauß und der ÖSV suchen den Weg an die Öffentlichkeit und geben bekannt, dass der Steirer nach der Abfahrt in Lake Louise eine positive Dopingprobe abgeliefert hat. Bei Knauß wurde ein leicht überhöhter Nandrolonwert (4,2 statt der erlaubten 2,5 Nanogramm) festgestellt – Schuld soll ein verschmutztes Nahrungsergänzungsmittel sein. Knauß und der ÖSV fordern eine B-Probe an.

12.1.2005:
Auch die B-Probe ergibt ein positives Ergebnis, Knauß wird daher gemäß den WADA-Bestimmungen vorläufig gesperrt, verliert die Punkte der laufenden Weltcup-Saison und muss 25.000 Schweizer Franken Preisgeld zurückzahlen. Damit ist auch ein Start von Knauß, der von Sportanwalt Christian Flick vertreten wird, bei der WM in Bormio endgültig kein Thema mehr.

17.2.2005:
Im Rahmen der Nordischen WM in Oberstdorf wird Knauß 45 Minuten lang vom dreiköpfigen Anti-Doping-Ausschuss des Internationalen Skiverbandes FIS angehört.

1.3.2005:
Aus dem FIS-Quartier in Oberhofen flattert das Fax mit dem Urteil bei Flick ins Haus. Knauß wird zu einer Dopingsperre von 18 Monaten (Start 27. November 2004) verurteilt. Die Höchststrafe von zwei Jahren bleibt dem Steirer erspart, da er vom Vorwurf des vorsätzlichen Dopings freigesprochen wird. Knauß und Flick kündigen den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS mit Sitz in Lausanne an. "Bleiben die 18 Monate, höre ich auf", erklärt der Steirer.

22.3.2005:
Wie geplant legen Knauß und Flick Klage beim Obersten Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) ein. Ziel ist es, die Sperre auf zwölf Monate zu reduzieren. Somit wäre Knauß ab den Nordamerika-Rennen 2005 wieder startberechtigt und eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2006 in Italien möglich. Die Anhörung von Knauß beim CAS wird für 27. Juni angesetzt.

27.6.2005:
Knauß absolviert seinen Termin beim Sportgerichtshof, das Urteil verzögert sich jedoch weiter und wird schriftlich an den Steirer ergehen.

20.7.2005:
Der CAS gibt bekannt, dass die Klage von Knauß abgewiesen wurde. Damit darf der 34-jährige Steirer bis zum 26. Mai 2006 kein Rennen bestreiten. Knauß erklärt daraufhin seinen Rücktritt