Vor 25 Jahren fanden sie zum ersten Mal statt, die Nickelsdorfer Konfrontationen , Österreichs ältestes Festival für zeitgenössische Improvisationsmusik mit mittlerweile europaweiter Reputation - das sein Refugium im pannonischen Grenzland gefunden hat. Hans Falb heißt die Ursache. Damals, Mitte der 70er, wurde er als verrückter Maniac angesehen, als er im elterlichen Gastgarten erste Jazzkonzerte veranstaltete. Heute, selbst Wirt, ist er dies immer noch, steuert er doch erkleckliche Summen aus eigener Tasche bei. Das heurige Programm erweist sich als prominenzgespickt: Mit Mats Gustafssen und Ken Vandermark sind die ausdrucksintensivsten jüngeren Free-Saxofonisten anwesend, das Corkestra um Pianist Cor Fuhler steht für junge Musik aus den Niederlanden, John Tilbury (Trio AMM) für die Gründergeneration. Mit dem zuletzt selten zu hörenden Walter Malli wird zudem ein Veteran der Wiener Freejazz-Avantgarde zu vernehmen sein, der schon 1980 dabei war; standesgemäß "katatonisch" wird er gemeinsam mit Pianist Oskar Aichinger Franz Mika, Maly Nagl und andere Götter des Wienerlieds anrufen. (felb/DER STANDARD, Printausgabe, 20.07.2005)