Die Amtsvilla des Präsidenten im sechsten Prager Stadtbezirk sorgte für Schlagzeilen, weil sie früher der deutschen Familie Lippert gehörte, die in Prag ein Feinkostgeschäft betrieb. Der Händler Viktor Lippert, seine Ehefrau und seine Schwester Marie Knapp (geb. Lippert) wurden Mai 1946 wegen Kollaboration mit Nationalsozialisten aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben.
Tschechische Republik
Tschechischer Präsident zieht aus "Sudeten-Villa" aus
Klaus-Sprecher: Neue Residenz ist endgültige Lösung
Prag - Der tschechische Präsident Vaclav Klaus wird
während der Sommermonate umziehen: Von der umstrittenen Amtsvilla in
der Slunna Straße in Prag in eine Villa in der Nähe der Prager Burg
(Hradschin), wie Klaus' Sprecher, Petr Hajek, der tschechischen
Nachrichtenagentur CTK am Montag sagte. "Der neue Wohnsitz des
Präsidenten der Republik wird so eine endgültige Lösung der Frage der
Residenz des tschechischen Präsidenten werden."
Das Gebäude wurde aufgrund der Benes-Dekrete konfisziert, fiel
dann an das Verkehrsministerium und schließlich an das
Verteidigungsministerium. Zu Zeiten des Kommunismus sollen dort
außerdem in Korea und Vietnam gefangen genommene US-Soldaten geheim
untergebracht und verhört worden sein. (APA/CTK)