"Für eine Begnadigung müssten die Familienangehörigen der Opfer des Massakers Priebke verzeihen. Ich glaube, dass nicht alle mit der Begnadigung einverstanden wären", meinte der römische Bürgermeister Walter Veltroni. Die Partei "Fiamma Tricolore" kämpft seit Jahren für die Begnadigung des gesundheitlich angeschlagenen Priebke. Die Partei protestierte gegen das Demonstrationsverbot. Der Nazi-Verbrecher war 1994 in Argentinien aufgespürt worden, wo er seit den fünfziger Jahren unbehelligt gelebt hatte. Seit dem Urteil im Jahr 1999 bemühen sich Priebkes Rechtsanwälte um einen Strafnachlass.
"Persönliche Tragödie"
"Das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen war für mich eine persönliche Tragödie", sagte Priebke in einem Interview vor wenigen Monaten. Das Blutbad sei so schrecklich gewesen, dass er mit den Personen, die sich daran beteiligt hatten, darüber nicht mehr sprechen wollte. "Jeder von uns wollte alles so rasch wie möglich vergessen", so Priebke.