Kabul - Eine Menschenrechtsgruppe hat die Strafverfolgung von afghanischen Regierungsbeamten und Kommandanten gefordert, die in Menschenrechtsverbrechen verwickelt gewesen sein sollen. Sowohl afghanische Regierung als auch die internationale Gemeinschaft müssten mehr unternehmen, um die mutmaßlichen Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, erklärte das "Projekt Gerechtigkeit in Afghanistan" am Sonntag in seinem Bericht über dokumentierte Kriegsverbrechen in dem Land zwischen 1978 und 2001. So seien unter den Kandidaten für die für September geplante Parlamentswahl "Personen, gegen die glaubwürdige Beweise für die Verantwortung von Kriegsverbrechen" vorlägen. In dem 167-seitigen Bericht dokumentiert das Projekt Massaker, Massenhinrichtungen von zehntausenden Zivilisten, unterschiedslosen Beschuss, Folter, Massenvergewaltigungen und andere Gräueltaten. Der Report stützt sich auf Interviews mit mehreren hundert mutmaßlich Betroffenen. (APA)