Probleme bereitet der Lufthansa auch, dass die Zahl potenzieller Business Class Kunden auf den Europastrecken zusehends zurückgeht. "Die Abwanderung von Geschäftsleuten in die Economy Class auf Europarouten ab Österreich betrug in den vergangenen 18 Monaten 20 Prozent", sagte Lufthansa-Chef in Österreich Bernhard Brauneder im Gespräch mit dem STANDARD. Entspannung sei nicht zu erwarten. Im Gegenteil.
Viele Firmen setzen ihre Sparpolitik fort und buchen die Dienstreisen nur mehr in der Economy Class. Die AUA versucht diesem Trend mit der Einführung der Silver-tickets (vollzahlende Economy-Passagiere werden kostenlos in die Business Class upgegraded) im Europaverkehr gegenzusteuern. AUA-Vorstand Josef Burger: "Wir haben heuer bereits 50.000 dieser Tickets verkauft und so die Zahl der Business-Class-Passagiere stabilisieren können."
LTU kommt
Keine Freude bereitet Brauneder zudem der Einstieg der deutschen Ferienfluglinie LTU in das Billigfluggeschäft mit drei täglichen Flügen von Düsseldorf nach Wien per November - mit Preisen ab 29 Euro. Da die Konkurrenz der Billigairlines vor allem nach dem Sommer durch Überkapazitäten einen weiteren Preisverfall erwarten lässt, rüstet sich der Lufthansa-Konzern. "Ein neues Europapreiskonzept soll wieder für Schwung sorgen", so Brauneder.
Details dazu verrät er nicht. Doch es ist zu erwarten, dass das neue Konzept mit einer einfach gestaffelten Preispolitik bei 29/39 Euro pro Ticket angesiedelt sein muss, um den Low Cost Airlines Paroli bieten zu können. Burger treibt das noch keine Schweißperlen auf die Stirn. Denn trotz der "massiven Konkurrenz in Deutschland hat die AUA die Passagierzahlen und die Auslastung halten können". Bei der AUA kostet der billigste Deutschland-Flug 110 Euro plus Taxen (hin und retour). Die 29 Euro sind nur ein Flug ohne Gebühren. Aber auch Burger sieht einen weiteren Preisdruck. Denn: "Überkapazitäten führen zu einer Preisreduktion, damit müssen wir leben."
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