München - Der MAN-Konzern will sein neues Lkw-Werk nach Informationen der "Financial Times Deutschland" im polnischen Krakau bauen. Zwei Wochen vor der offiziellen Bekanntgabe der Entscheidung habe dies eine Expertengruppe beschlossen, schreibt die Zeitung (Montagausgabe). Ein deutscher Standort war dabei nicht im Gespräch: Zweiter Kandidat war Kosice (Kaschau) in der Slowakei. In das neue Werk sollen rund 40 Millionen Euro investiert werden.
Das Werk, in dem MAN pro Jahr rund 15.000 schwere Lkw bauen will,
ist für den Konzern von großer strategischer Bedeutung. Anders als in
Westeuropa, wo die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in den kommenden
Jahren bestenfalls leicht steigen wird, versprechen die Märkte in
Osteuropa kräftiges Wachstum. Von Polen aus könnte MAN diese Märkte
besonders gut bedienen, da die Verkehrsanbindung und die geografische
Lage der Stadt gut sind.
Auf einer Strategietagung würden nun Konzernchef Hakan Samuelsson
und Nutzfahrzeug-Chef Anton Weinmann in den kommenden Tagen den
Abschlussbericht der Standort-Kommission prüfen und eine verbindliche
Entscheidung fällen, heißt es weiter. Dass sie gegen das Plädoyer der
Experten stimmen, gelte als sehr unwahrscheinlich. (APA/dpa)