Nahost-Konflikt
Neun Soldaten verweigern Befehl bei Einsatz im Gazastreifen
Wollten nicht gegen jüdische Siedler vorgehen - 40 Mann starker Zug von Generalstabschef aufgelöst
Jerusalem - Wegen der Befehlsverweigerung von neun
Soldaten hat der israelische Generalstabschef Dan Halutz während
eines Einsatzes im Gazastreifen einen 40 Mann starken Zug aufgelöst.
Die Soldaten weigerten sich, gegen jüdische Siedler vorzugehen, die
einen abgeriegelten Grenzübergang zwischen Israel und dem
Gazastreifen blockierten, wie die Streitkräfte am Sonntag mitteilten.
Bei anschließenden Zusammenstößen zwischen Soldaten und Siedlern
wurden am Samstagabend mehrere Menschen verletzt. Die Soldaten sollten mehrere Autos abschleppen, die den Übergang
blockierten. Israel hat die jüdischen Siedlungen im Gazastreifen in
der vergangenen Woche abgeriegelt. Damit soll kurz vor Beginn des
geplanten Abzugs ein Zuzug von Abzugsgegnern aus Israel und dem
Westjordanland verhindert werden. Die Befehlsverweigerung war die
bislang umfangreichste, seit jüdische Siedler die Soldaten dazu
aufgerufen haben. (APA/AP)