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Milos Zeman will bei den Anfang 2008 stattfindenden Präsidentenwahlen nicht antreten.

Foto: APA/EPA/Michal Dolezal
Prag - Der frühere tschechische Ministerpräsident und Ex-Parlamentsvorsitzende Milos Zeman (60) hat eine Teilnahme an den Anfang 2008 fälligen Präsidentenwahlen kategorisch ausgeschlossen. Der 2002 aus der aktiven Politik ausgeschiedene Ex-Parteichef der Sozialdemokraten (CSSD) war von Regierungschef Jiri Paroubek als möglicher Kandidat für das höchste Staatsamt ins Spiel gebracht werden. Er wolle kein hohes Amt mehr bekleiden, sagte Zeman am Sonntag nach einem Treffen mit Paroubek.

Der tschechische Staatspräsident wird von den beiden Häusern des Parlaments gewählt. Bei der Präsidentenwahl 2003 hatte Zeman ein Debakel erlitten. Paroubek hatte Zeman im Hinblick auf die mögliche Einführung der Direktwahl des Staatsoberhauptes durch das Volk als einen "sehr guten Kandidaten" bezeichnet. Die Einführung der direkten Wahl hatte bereits die Regierung von Paroubeks Vorgänger Vladimir Spidla 2002 versprochen.

In Deutschland war Zeman heftig kritisiert worden, nachdem er Sudetendeutsche als "Hitlers fünfte Kolonne" bezeichnet hatte. Bei einem Israel-Besuch hatte er den Rat erteilte, mit den Palästinensern so zu verfahren wie die Nachkriegs-Tschechoslowakei mit den Sudetendeutschen. (APA/dpa)