Auch diese Woche konnten die europäischen Aktienmärkte die positive Entwicklung
der vergangenen Wochen fortsetzen und erreichten kräftige Kursaufschläge. Gestützt
von den guten Geschäftszahlen der US-Unternehmen konnten insbesondere
die Technologiewerte am meisten zulegen. An der Spitze der Branche waren die
Halbleitertitel – unter anderem Infineon, Epcos und Philips - zu finden, die von den
anziehenden Preisen für Speicherchips profitieren konnten. Positiv aufgenommen
wurde auch der Quartalsgewinn des US-Konkurrenten AMD. Zudem trieb eine
mögliche Erweiterung der bestehenden Kooperation mit dem südkoreanischen
Hynix die Aktie von STMicroelectronics (+8%) deutlich nach oben. Der niederländische
Chipausrüster ASML musste hingegen trotz kräftigen Gewinnanstiegs (+72%)
im Q2 einen schwachen Auftragseingang vermelden.
Positive Aussichten
Auf Unternehmensseite honorierten Anleger den über Erwartungen ausgefallenen
Quartalsgewinn von Novartis mit Käufen. Zudem bestätigte der Pharmariese sein
Gesamtjahresziel. Der Quartalsbericht des Kosmetikkonzerns L‘Oreal konnte
Investoren ebenfalls überzeugen. Positiv aufgenommen wurde vor allem die Erholung
des Europageschäfts. An den erfolgreichen Absatzzahlen der deutschen Automobilhersteller
in Westeuropa konnte auch Volkswagen (+4,5% YoY) anschließen.
Gewinnmitnahmen vor dem vorgestellten Sanierungsprogramm, das dem Konzern
eine Einsparung von ca. zehn Mrd. Euro bringen soll, bremsten den Höhenflug der
Aktien nur kurzzeitig. Des Weiteren gab der Telekomausrüster Alcatel im Vorfeld
des bevorstehenden Bilanztages (am 28. Juli) zum Q2 positive Signale über ihre
Geschäftsentwicklung. Für gute Stimmung am Markt sorgte auch eine optimistische
Analystenprognose zu SAP. Demnach dürfte der Softwarehersteller im Q2 und im
Gesamtjahr höhere Lizenzumsätze verbuchen als erwartet.
Technologiewerte im Blickpunkt
In der kommenden Woche werden die Technologiewerte einmal mehr im Blickpunkt
stehen. Investoren erhalten den ersten Vorgeschmack von europäischen Branchenriesen
(unter anderem Philips, Nokia, Ericsson und SAP). So wird es sich zeigen,
ob die europäischen Unternehmen an den positiven Auftakt zur Berichtssaison in den
USA anschließen können. Darüber hinaus sind in der kommenden Woche aufgrund
der erwarteten Gewinnmitnahmen kurzfristige Kursrückschläge beim Dax und
EuroStoxx50 durchaus denkbar.